HOYA/DGII-Wissenschaftspreis
Der Wissenschaftspreis würdigt herausragende wissenschaftliche Leistungen eines deutschsprachigen Wissenschaftlers. Er wurde erstmals während des 23. Kongresses der DGII in München im Jahr 2009 verliehen.
Preisträger
- Prof. Dr. med. Anselm Jünemann (2023)
- Prof. Dr. med. Thomas Kohnen (2022)
- Prof. Dr. Michael C. Knorz (2021)
- Prof. Dr. Friedrich E. Kruse (2020)
- Prof Dr. Achim Langenbucher (2019)
- Dr. Gerrit R.J. Melles (2018)
- Prof. Dr. Hiroko Bissen-Miyajiwa (2017)
- Prof. Dr. Günther Grabner (2016)
- Prof. Dr. Gernot I. W. Duncker (2015)
- Prof. Dr. Rudy M.M.A. Nuijts (2014)
- Prof. Dr. D. T. Pham, Berlin (2013)
- Prof. Dr. Thomas Neuhann (2012)
- Prof. Dr. Rupert M. Menapace (2011)
- Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Theo Seiler (2010)
- Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Diplom-Physiker Wolfgang Haigis (2009)
Preisträger 2024:
Prof. Dr. H.B. Dick
Laudatio
Priv.-Doz. Dr. C. Wirbelauer
Präsident der DGII
Zum Ende der Preisverleihungen heißt es wohl richtigerweise „Last but not least“:
Der Hoya-Wissenschaftspreis der DGII wird dieses Jahr an Prof. Burhard Dick aus Bochum verliehen.
Er gilt national sowie international als anerkannter Experte auf dem Gebiet der Katarakt- und refraktiven Chirurgie.
Nach Abitur in Brake studierte Burkhard Dick an der Universität Gießen von 1983 bis 1990 Medizin und begann nach dem Staatsexamen die Weiterbildungszeit im Fach Augenheilkunde an der Universitäts-Augenklinik Gießen, bei Prof. Jacobi einem Mitbegründer der DGII.
Nach Anerkennung als Facharzt wechselte er 1996 an die Universitäts-Augenklinik Mainz, wo er zunächst leitender Oberarzt und 2003 zum Professor ernannt wurde.
Im Jahr 2006 folgte die Berufung auf den Lehrstuhl für Augenheilkunde an der Ruhr-Universität Bochum, wo Leiter der Augenklinik am Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer wurde.
Professor Dick spezialisierte sich in seiner operativen Tätigkeit auf die Behandlung der Katarakt sowie auf die refraktive Chirurgie. Er ist einer der ersten Ophthalmochirurgen, der die Femtosekundenlaser-Technik routinemäßig zur Operation des Grauen Stars (Katarakt) in Deutschland einsetzte. Nicht nur durch die kreisrunde Öffnung der vorderen Linsenkapsel mit dem Femtosekundenlaser, sondern auch durch die Vorbehandlung der Linse konnte in vielen Fällen auf den bis dahin üblichen Einsatz von Ultraschall (Phakoemulsifikation) verzichtet werden, was für manche Patientengruppen ein schonenderes operatives Vorgehen darstellt. Außerdem hat er vielfältige Möglichkeiten der Femto-Phako auch bei komplizierten Situationen entwickelt.
Der DGII stand Burkhard Dick von 2016 bis 2020 als Präsident vor und ist seither unser Schatzmeister.
Er ist bei der American Academy of Ophthalmology Vorsitzender des Komitees für Kataraktchirurgie.
In der International Society of Refractive Surgery (ISRS) gehört er als Repräsentant Deutschlands dem internationalen Beirat an.
Seit letztem Jahr ist Prof. Dick auch Sekretär der European Society of Cataract and Refractive Surgeons (ESCRS) und Vorsitzender des Research Committee der Gesellschaft.
Er hat mehr als 350 Veröffentlichungen im peer-review-Verfahren publiziert.
Dazu ist er Herausgeber eines der ersten Werke über den Einsatz des Femtosekundenlasers in der Augenheilkunde, welches sogar ins portugiesische übersetzt wurde.
2022 erschien ein von Ihm herausgegebenes Buch über Kataraktchirurgie in schwierigen Situationen, welches eine Lücke bei der Behandlung von Patienten mit Ko-Morbiditäten schließt.
Neben seiner umfangreichen klinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit ist er national und international auf zahlreichen Kongressen aktiv. So ist es nicht verwunderlich, dass er weltweit unter den 20 am höchsten eingeschätzten Spezialisten für Ophthalmochirurgie gewertet wird und in der Zwischenzeit so viele Auszeichnungen seine Vitrine in Bochum schmücken, dass ich sie nicht alle Aufzählen kann ohne den Zeitrahmen zu sprengen. Deshalb hier repräsentativ nur die „IIIC Gold Medal“.
Es ist mir eine große Ehre und Freude als DGII-Präsident den von der Firma Hoya mit 5.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis der DGII in diesem Jahr an Prof. Dr. med. Dick aus Bochum zu überreichen.
Herzlichen Glückwunsch, lieber Burkhard!
Preisträger 2023:
Prof. Dr. med. Anselm Jünemann
Laudatio
Priv.-Doz. Dr. C. Wirbelauer
Präsident der DGII
Der Hoya-Wissenschaftspreis der DGII wird an Prof. Anselm Jünemann aus Erlangen verliehen. Er gilt national sowie international als anerkannter Experte auf dem Gebiet der Diagnostik und Behandlung des Glaukoms.
Nach dem Studium der Humanmedizin an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster/Westfalen und einem Jahr als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Pathologie schloss er die Laufbahn in Münster mit einer experimentellen Promotion ab.
Es folgte eine jahrelange Tätigkeit an der Augenklinik mit Poliklinik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg unter der Leitung von Professor Naumann zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter zur Facharztweiterbilung, später als Oberarzt mit verschiedenen Verantwortungspositionen bis zum geschäftsführenden Oberarzt. In Erlangen hat er im Bereich der „Frühdiagnose chronischer Glaukome“ habilitiert und wurde 2006 zum außerplanmäßigen Professor ernannt. 2014 kam dann der Wechsel an als Ordinarius an die Universitätsmedizin in Rostock als Nachfolge von Prof. Dr. med. R. Guthoff. Seit 2019 ist er wieder in Erlangen im „Viselle Augenzentrum MVZ“.
Seine Forschungsschwerpunkte gelten ganz überwiegend dem Glaukom sowohl im Bereich der funktionellen und morphologischen Frühdiagnose der Glaukome als auch der operativen Behandlung mit einer langjährigen DFG-Forschungsstelle in Erlangen.
Neben der filtrierende Glaukomchirurgie und der Wundmodulation galt der Schwerpunkt in den letzten Jahren der Mikroinvasiven-Glaukomchirurgie mit Implantaten.
Er ist einer der ersten der die Mikroinvasive-Glaukomchirurgie angewandt und systematisch wissenschaftlich untersucht hat, heute ein Routineverfahren, und seit vielen Jahren Mitglied der internationalen Microinvasive Glaucoma Surgery ( MIGS) Study Group. Sein Interesse gilt aber auch immunologischen und metabolischen Aspekten des Glaukoms sowie dem Pseudoexfoliationssyndrom, in alter Tradition der Naumann’schen Schule.
Insgesamt hat er mehr als 300 Veröffentlichungen im peer-review-Verfahren publiziert und ist Mitglied in 10 nationale und internationale Fachgesellschaften, unter anderem die DOG und BVA, die ARVO, die ESCRS und die European Glaucoma Society. Er führt wissenschaftliche Begutachtungen für neun deutsch- und englischsprachige Fachjournale durch unter anderem Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde, Graefe’s Archive for Clinical and Experimental Ophthalmology, Der Ophthalmologe, Journal of Cataract and Refractive Surgery, Current Eye Research und Investigative Ophthalmolology and Visual Science.
Außerdem ist er aktiv in der Begutachtung für acht Institutionen, Prüfer beim European Board of Ophthalmology (EBO) und im Editorial Board “Der Ophthalmologe”.
Er hat zahlreiche Auszeichnungen und Preise der DOG, DOC und der European Glaucoma Society erhalten. Außerdem ist der Member of Faculty der European School of Advanced Studies in Ophthalmology (ESASO) und Fellow des European Board of Ophthalmology (F.E.B.O.). Seit 2009 ist Herr Jünemann Gastprofessor an der Medizinischen Universität Lublin in Polen. Dort wurde Ihm letztes Jahr die Ehrendoktorwürde (Dr. h.c.) verliehen.
Und gelegentlich kann man Ihn beim Steuern eines Flugzeuges oder am Klavier finden, denn ganz am Anfang seiner Laufbahn hat er auch ein Jahr Instrumentalpädagogik an der Staatlichen Hochschule für Musik Westfalen-Lippe, Münster, Klavier und Violine studiert.
Es ist mir als DGII-Präsident eine große Ehre und Freude den von der Firma Hoya mit 5.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis der DGII in diesem Jahr an Prof. Dr. med. Anselm Jünemann aus Erlangen zu überreichen.
Preisträger 2022:
Prof. Dr. med. Thomas Kohnen
Laudatio
Priv.-Doz. Dr. C. Wirbelauer
Präsident der DGII
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
der Hoya-Wissenschaftspreis der DGII wird in diesem Jahr an Prof. Thomas Kohnen aus Frankfurt verliehen.
Prof. Dr. med. Thomas Kohnen gilt national sowie international als anerkannter Experte auf dem Gebiet der refraktiven Laser- und Linsenchirurgie. Dabei ist sein wissenschaftliches Werk extrem umfangreich. Viele Innovationen der letzten Jahre wurden durch seine Mitwirkung erprobt und in die klinische Routine zur intraokularen Presbyopiekorrektur eingeführt, wie die Implantation von neuartigen Multifokallinsen, von phaken Intraokularlinsen und die refraktive Chirurgie mittels LASIK.
Die prägenden Zeiten in seinem beruflichen Werdegang waren bei Prof. H. R. Koch in Bonn, bei Prof. Jacobi in Gießen und später, als junger Oberarzt, bei Dr. Schütte in Ulm.
Ein DFG-Forschungsaufenthalt am Cullen Eye Institute, Baylor College of Medicine, Houston, TX/USA, bei Prof. Douglas D. Koch, war der Beginn seiner langjährigen internationalen Kontakte. Dort ist Prof. Kohnen auch seit über 20 Jahren als „Visiting Professor“ tätig.
Im Rahmen seiner Ausbildung hat er außerdem den Abschluss in Gesundheitsökonomie (ebs.) an der European Business School erhalten. Seit 2012 ist er Direktor der Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Frankfurt der Goethe-Universität, die er von Prof. Ohrloff übernommen hat. Seitdem hat er die Universitätsaugenklinik geprägt und über 500 wissenschaftliche Arbeiten publiziert.
Prof. Thomas Kohnen ist Mitglied in 15 Fachgesellschaften und Vorstandsmitglied bei der European Society of Cataract and Refractive Surgeons (ESCRS). Bei vielen Fachgesellschaften war oder ist er deren Präsident, wie die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG), der International Intraocular Implant Club (IIIC) und schließlich auch die Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII). Außerdem ist er seit vielen Jahren 1. Vorsitzender der Kommission für Refraktive Chirurgie (KRC).
Hervorzuheben ist seine Herausgebertätigkeit für das „Journal of Cataract & Refractive Surgery“ (erst als Associate Editor 1997 bis 2013 und schließlich als Editor seit 2014), für das „American Journal of Ophthalmology“ (ad hoc Associate Editor seit 2016 und im Editorial-Board), für das „Graefe’s Archive of Clinical and Experimental Ophthalmology“ (seit 2000),
für „Der Ophthalmologe“ (als Rubrikherausgeber seit 2006) und für „Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde“ (Herausgeber Schwerpunktthemen seit 2009).
Er ist außerdem Gutachter für 36 wissenschaftliche Fachzeitschriften, für wissenschaftliche Kongresse, unter anderem die DGII, die DOC, die DOG und die ESCRS, sowie für Organisationen der Forschungsförderung.
Er hat bereits 23 Preise und Auszeichnungen erhalten, wie zuletzt das Life Achievement Honor Award der American Academy (2019) und die DOC-Medaille in Platin (2019).
Es ist mir wirklich eine große Ehre und Freude als DGII-Präsident, den von der Firma Hoya mit 5.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis der DGII in diesem Jahr an Prof. Thomas Kohnen aus Frankfurt zu überreichen.
Preisträger 2021:
Prof. Dr. Michael C. Knorz
Laudatio
Priv.-Doz. Dr. C. Wirbelauer
Präsident der DGII
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in einem klassischen Bereich der DGII – und zwar der refraktiven Hornhautchirurgie – wird Herrn Prof. Michael C. Knorz aus Mannheim der Hoya-Wissenschaftspreis der DGII verliehen.
Er hat jahrelang über 200 wissenschaftliche Arbeiten und Buchbeiträge zu den Themen refraktive Chirurgie, insbesondere LASIK, multifokale Intraokularlinsen und Kataraktchirurgie verfasst und
weltweit mehrere Hundert Vorträge und Operationskurse gehalten. Er hat 1993 die LASIK in Deutschland eingeführt und gilt national sowie international als anerkannter Experte auf dem Gebiet der refraktiven Laser- und Linsenchirurgie.
Nach Anerkennung als Augenarzt an der Augenklinik des Universitätsklinikums Mannheim im Jahr 1988 war er bis 1999 leitender Oberarzt der dortigen Augenklinik.
Er habilitierte sich 1993 für das Fach Augenheilkunde und wurde im Jahr 2000 zum Professor für Augenheilkunde der Universität Heidelberg berufen.
Herr Prof. Knorz hat sich bereits frühzeitig auf die refraktive Laserchirurgie und die Linsenchirurgie zum Ausgleich der Fehlsichtigkeit spezialisiert. Zu erwähnen ist hier sein viel beachtetes Phakobuch aus dem Kaden Verlag, das zuerst 1995 erschien mit vielen praktischen Hinweisen zur besten Durchführung der Phakoemulsifikation mit IOL-Implantation.
Das LASIK-Verfahren zur Korrektur von Ametropien wurde 1993, wie schon gesagt, von ihm in Deutschland eingeführt; im selben Jahr gründete er am Universitätsklinikum in Mannheim das erste
LASIK-Zentrum in Deutschland. Seine Überzeugung in diesem Verfahren bestätigte sich, als er selbst 1998 seine Myopie von –5,0 dpt mittels LASIK korrigieren ließ.
Auch heute ist er „hauptamtlich“ Geschäftsführer und Ärztlicher Leiter des FreeVis LASIK Zentrum in Mannheim und Vizepräsident der EuroEyes International Eye Clinic in Hongkong und operiert regelmäßig in China.
Er war der DGII schon immer sehr verbunden; so war er 2016 Tagungspräsident der 30. DGII-Tagung in Mannheim. Herr Prof. Knorz ist zudem von Anfang an eng in die Qualitätssicherung der refraktiven Chirurgie involviert. Er ist Gründungsmitglied der „Kommission Refraktive Chirurgie“ (KRC), die 1995 ins Leben gerufen wurde, um die Qualitätssicherung im Bereich der refraktiven Chirurgie zu gewährleisten, und die jährliche KRC-Kurse im Rahmen der DGII-Tagung anbietet, wie auch zu dieser Tagung. Er war von 1998 bis 2002 Vorsitzender der KRC und ist seit 2002 Schriftführer im Vorstand der KRC.
Herr Prof. Knorz ist Mitglied zahlreicher Fachgesellschaften, Direktor des von Sir Harold Ridley 1967 gegründeten „International Intra-Ocular Implant Club“ (IIIC) und ist als Senior Associate Editor des „Journal of Refractive Surgery“ (JRS) tätig. Eine Zeitschrift, die man übrigens durch Erweiterung der DGII-Mitgliedschaft auf die „International Society of Refractive Surgery“ (ISRS) erhalten kann.
Es ist mir eine große Ehre und Freude als DGII-Präsident, den von der Firma Hoya mit 5.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis der DGII in diesem Jahr an Prof. Dr. med. Michael C. Knorz aus Mannheim zu überreichen.
Preisträger 2020:
Prof. Dr. med. Friedrich E. Kruse
Laudatio
Prof. Dr. H. Burkhard Dick
Präsident der DGII
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wenn wir uns ein Haustier aussuchen sollten, das wie kein anderes für Sanftmut und Friedfertigkeit steht, werden Pitbull und Dobermann sicher nicht auf der Kandidatenliste stehen, wohl aber diese Spezies: Ein Begleiter der Menschheit, eines der ältesten von fernen Vorfahren domestizierten Haustiere, erweckt das Schaf bei uns eigentlich nur positive Assoziationen. Sich mit diesen munteren Gesellen zu umgeben, ist ein Hobby, eine Erfüllung in sicher karger Freizeit, um die man Friedrich E. Kruse beneiden mag.
Sich mit Waldschafen zu beschäftigen, ist Prof. Friedrich E. Kruse zum einen biografisch vorgegeben, besaßen seine Eltern doch einen Hof in Nordhessen und betrieben Schafzucht. Doch es liegt auch eine Symbolik in der Beziehung unseres diesjährigen Wissenschaftspreisträgers mit diesen sanften, aber auch widerstandsfähigen Tieren. Denn so wie das Schaf seit alters her eines Hirten bedarf, so sind Menschen mit schweren Erkrankungen der Hornhaut auf jemanden angewiesen, der ihnen den Weg aufzeigt zu einer Therapie des Leidens. Die Universitätsaugenklinik Erlangen ist unter der Leitung von Friedrich E. Kruse zu einer Stätte der Hoffnung für Patienten aus aller Welt geworden. Für viele von diesen Patienten wurde das, wie es Kruse kürzlich in einem Fernsehbeitrag als „hochemotionales Erlebnis, plötzlich wieder sehen zu können“ beschrieb, zur Realität.
Friedrich E. Kruses persönliche Reise in die Ophthalmologie begann in Heidelberg bei Wolfgang Jaeger, wo er als Assistent im ersten Jahr in ein hübsches Zimmerder alten Augenklinik in der Bergheimer Straße gesetzt wurde, um an einem Biedermeiertisch impressionszytologische Präparate in kleinen Schälchen zu erzeugen. Er durfte dann auch mit den Präparaten zu Frau Prof. Lütjen-Drecoll nach Erlangenfahren, um dort rasterelektronenmikroskopische Präparate herzustellen. Dort warer von den afrikanischen Kunstgegenständen in Frau Lütjen-Drecolls gigantischemArbeitszimmer beeindruckt und von dem Umstand, dass es auch gleichzeitig alsSpielzimmer für die im Vorschulalter befindlichen Kinder der Mitarbeiter diente.
Das Bascom Palmer Eye Institute in Miami sollte dann für drei Jahre die wissenschaftliche Heimstätte sein, wo er vor allem über die Regulation der Stammzellenim Limbusepithel forschte. Die weitere klinische Ausbildung erfolgte in Heidelbergbei Prof. Hans Eberhardt Völcker, bevor 2004 der Ruf nach Erlangen erfolgte, woFriedrich E. Kruse Nachfolger von G. O. H. Naumann wurde.
Mithilfe von Frau Prof. Schlötzer-Schrehardt gelang es ihm, die Arbeiten überdie Stammzellen weiterzuführen und sich auch ab 2007 mit der Weiterentwick-lung der lamellären Hornhautchirurgie zu beschäftigen. Die Beschäftigung mitder DMEK kam wiederum durch einen Zufall zustande, und zwar in Halle (damalsnoch bei Prof. Duncker) bei einer missglückten Live Surgery mit Prof. Melles, einemanderen DGII-Wissenschaftspreisträger. Die Kameras waren in dieser sehr ambitioniert geplanten Übertragung nach reichlicher Überziehung des Programms schonaus und Friedrich Kruse (er war mit seiner DSAEK fertig) saß zusammen mit Prof. Melles mutterseelenalleine im OP. In diesem erzwungenen Privat-Tutorial konnten dann einige Tricks abgeschaut werden, was zur Etablierung dieser Methode inDeutschland führte. Da hiermit wissenschaftliches Neuland betreten war, führtedie Beschäftigung mit der DMEK zu einer großen Menge von Publikationen und zur Verlagerung der bisher auf die Grundlagenforschung bezogenen Forschungen derStammzellen hin zur klinischen Anwendung in der Hornhautchirurgie.
Friedrich E. Kruse hat neben der Humanmedizin auch Kunstgeschichte studiertund sich hier auf die Kunst Japans und Tibets spezialisiert. Ihm sind zahlreiche Ehrungen zuteil geworden – unter anderem ist er, Stichwort Japan, Visiting Professorin Kyoto.
Diesen Ehrungen fügen wir gern eine weitere hinzu: Lieber Herr Kruse, herzlichen Glückwunsch zum Hoya-Wissenschaftspreis der DGII!
Preisträger 2019:
Prof. Dr. med. Achim Langenbucher
Laudatio
Prof. Dr. H. Burkhard Dick
Präsident der DGII
Segel zu setzen und Kurs auf unbekannte Horizonte zu nehmen, war über Jahrhunderte der Inbegriff des Wagemutes und der Entdeckerfreude, aber auch der Unwägbarkeit, der Gefahren, die im Unbekannten lauern könnten – und dies oft genug auch taten. Dichter und Schriftsteller sind zu einigen
der größten Werke der Literatur durch den Anblick eines sich langsam entfernenden, schließlich am Horizont verschwindenden Segels inspiriert worden. Daniel Defoe beispielsweise lässt seinen schiffbrüchigen Segler Robinson Crusoe 20 Jahre auf einer einsamen Insel verbringen und Abenteuer erleben, die viele von uns in ihrer Jugendzeit gelesen haben.
Ein Abenteuer kann das Segeln auch heute noch sein, glücklicherweise aber selten ein vital gefährliches. Und so muss sich Professor Achim Langenbucher auch normalerweise nicht mit Kannibalen oder Piraten auseinandersetzen, wenn er die Segel lichtet. Wie es einem Kapitän gebührt, liegen ihm Messungen und Berechnungen geradezu im Blut. Er kommt auch nicht vom Kurs ab, sondern steuert zielstrebig seine Destinationen an. Das klare Halten seines Kurses und der Nutzen, den vor allem die Ophthalmologie daraus zieht, hat dazu geführt, dass Achim Langenbucher heute einen neuen Hafen anläuft: den Hoya-Wissenschaftspreis der DGII, den ich mich freue, ihm gleich zu überreichen.
Achim Langenbucher stammt aus einer Stadt, die uns Ophthalmochirurgen allen bestens bekannt ist, da dort meist die DOC stattfindet – in Nürnberg. Er studierte Elektrotechnik an der Universität Erlangen. Seine Diplomarbeit über „Lineare und nicht-lineare periodisch zeitvariante Verzerrungen bei digitalen Modulationsverfahren“ wird man als Augenarzt nicht unbedingt auf dem Nachttisch liegen haben. Doch sein weiterer Werdegang hielt immer deutlicher Kurs auf die Ophthalmologie. Die Promotion zum Doktor der Humanbiologie galt dem Excimerlaser, und der Doktorvater war der uns allen bekannte, mit multiplen Ehrendoktorwürden ausgestattete GOH Naumann, bei dem Langenbucher auch habilitierte und die Lehrbefugnis zunächst für Experimentelle Augenheilkunde und dann für Medizinische Physik an der Universität Erlangen-Nürnberg erhielt.
Zu Achim Langebuchers vielfältigem wissenschaftlichen OEuvre gehören Optimierungen des Excimerlasers, die Erstellung von Datenbanken unter anderem zu Keratoplastiken und photorefraktiven Eingriffen, die Konzeption nicht mechanischer Trepanationen mit dem Erbium-Laser, die Entwicklung von Algorithmen zu Irregularitäten der Hornhauttopografie – und dies ist nur eine bescheidene und bei Weitem nicht umfassende Auswahl seines reichen, sich auch in der Publizistik niederschlagenden Wirkens. Stichwort Publizistik: Langenbucher ist Associate Editor des Journal of Ophthalmology und der Zeitschrift Biomedical Research International.
So schön Nürnberg und Erlangen sein mögen, so schön ist es auch, andere Regionen kennenzulernen – wie das Saarland, wo er 2009 einen Ruf auf eine Professur für Experimentelle Ophthalmologie angenommen hat. Des Weiteren Budapest, wo er über zwei Jahre als Gastprofessor an der Semmelweis-Universität wirkte.Seine wichtigsten jüngeren oder derzeitigen Forschungsschwerpunkte sind – wieder müssen wir betonen: unter anderem – die Berechnung individualisierter Intraokularlinsen (also torische, asphärische und multifokale IOL) sowie wellenfrontkorrigierende und akkommodative IOL, ferner der Einsatz von Ultrakurzpulslasern am Auge und die refraktive Chirurgie – was die DGII de facto zu einer wissenschaftlichen Heimat für ihn macht.
Sein nächstes Ziel liegt an noch ferneren Horizonten als dem Panorama des Saarlandes. Seit Kurzem und für geplante vier Jahre ist Achim Langenbucher Gastprofessor an der Hebei Province University in Xingtai. Wir wünschen ihm, dass der Wind auf dieser Exkursion stets in den richtigen Kurs weist.
Lieber Herr Langenbucher, herzlichen Glückwunsch zum Hoya-Wissenschaftspreis der DGII!
Preisträger 2018:
Dr. med.Gerrit R. J. Melles
Laudatio
Prof. Dr. H. Burkhard Dick
Präsident der DGII
Zu den angenehmsten Pflichten eines DGII-Präsidenten gehört es, den DGII-Hoya Wissenschaftspreis zu überreichen. Besonders schön ist dies nicht nur, wenn diese Auszeichnung an einen weithin geschätzten Kollegen geht, sondern diese Gelegenheit auch deutlich macht, welch weiten Weg unsere Gesellschaft zurückgelegt hat und wie inklusive sie heute ist. Bei der ersten Tagung der DGII, im Jahr 1987 in Gießen, ging es in der Tat fast ausschließlich um das Thema, das in der Namensgebung fixiert ist: um Intraokularlinsen. Längst indes sind wir eine breitgefächerte ophthalmochirurgische Fachgesellschaft geworden, und es geschieht in aller Selbstverständlichkeit, dass der Wissenschaftspreis der DGII an einen Hornhautexperten geht. Es ist mir eine große Freude, Gerrit Melles hier in Dresden begrüßen zu dürfen.
Wie Sie alle wissen, ist die Keratoplastik ein geradezu klassischer Eingriff in der operativen Augenheilkunde; es war im Jahr 1905 als Eduard Zirm in der damals existierenden k.u.k. Monarchie eine erste Hornhautübertragung beim Menschen durchführte. Bei all den Verbesserungen, die diese Intervention – in vielen Ländern die häufigste Organtransplantation überhaupt – im Laufe der Jahrzehnte erfuhr, von der Typisierung über verbessertes Instrumentarium bis hin zur so dringend notwendigen pharmakologischen Immunmodulation, blieb doch stets ein Aspekt gleich, der viele Operateure nachdenklich stimmte: Bei der perforierenden Keratoplastik wird die gesamte Hornhaut, vom Epithel über das Stroma bis zum Endothel, übertragen – obwohl beim Empfänger vielleicht doch nur eine dieser Zellschichten erkrankt ist und des Austausches bedarf.
So war es ein gewaltiger Durchbruch, das Betreten einer Terra incognita, von nicht kartografiertem Neuland, als Gerrit Melles 1998 die endotheliale Keratoplastik einführte – bei Patienten mit Endothelerkrankung wie einer Fuchs’schen Dystrophie wurde von nun an nur noch die erkrankte Zellschicht ersetzt. Dies hatte ungeheure Auswirkungen auf die Komplikationsraten, auf die postoperative visuelle Rehabilitation, auf die Sehschärfe und auch auf den, wie es neudeutsch heißen mag, den Burden of Treatment. Es ist das Ausmaß, in dem ein Eingriff und seine Nachsorge den Patienten in seinem Alltag belastet. Mit Gerrit Melles Innovation wurde in der langen Saga der Keratoplastik ein sanfteres, ein schonenderes Kapitel eröffnet. Die DMEK-Option stellt gleichwohl höchste Anforderungen an das operative Geschick des Chirurgen: Trepanieren und Ausstanzen ist viel, viel einfacher als ein verschwindend dünnes Scheibchen durch eine minimale Öffnung einzuführen und dann auch noch – möglichst auf Dauer, optimalst auf Lebenszeit – an der richtigen Stelle zu fixieren. Heute haben lamelläre Keratoplastiken in vielen Ländern in den Operationsstatistiken der Urform, der perforierenden Technik, den Rang bei Weitem abgelaufen.
Gerrit Melles hat nicht nur dieser Technik den Weg gebahnt. Er hat in den mehr als zwei Jahrzehnten, in denen er sich den lamellierenden Verfahren verschrieben hat, zahlreiche neue Instrumente erfunden, er hat Färbemethoden wie Vision Blue und Membrane Blue eingeführt, sowie den Surgicube entwickelt. Der Surgicube stellt ein optimal gefiltertes, steriles Operationsfeld bereit. Zu den vielen Auszeichnungen, die Gerrit Melles erhalten hat, gehört als jüngste der Vision Research Award der Helen Keller Foundation.
Die von ihm geschaffene Melles Cornea Clinic Rotterdam ist eine echte Institution, die Schrittmacherdienste für die Hornhautchirurgie und die Erforschung und Behandlung von kornealen Pathologien leistet. Es ist nicht übertrieben, sie als eine der allerersten Adressen weltweit für diese ophthalmologische Subdisziplin zu nennen. Doch schöpferisch ist man an dieser Adresse nicht nur im wissenschaftlichen und klinischen Sinn. Gerrit Melles ist ein zuhöchst musischer Mensch und ein veritabler Komponist. Seine Liebe zur klassischen Musik hat er mit der Gründung der Melles Classical Music Foundation dokumentiert. Das Orchester der Stiftung steht unter der Leitung eines Musikers, der als Patient der Melles Klinik in Rotterdam erfolgreich eine DMEK erhalten hat.
Dem Wissenschaftspreisträger gratuliere ich sehr herzlich und wünsche Gerrit Melles noch viele weitere Innovationen, die unter dem OP-Mikroskop ebenso eindrucksvoll sein mögen wie in der Philharmonie!
Preisträger 2017:
Prof. Dr. med. Hiroko Bissen-Miyajiwa
Laudatio
Prof. Dr. H. Burkhard Dick
Präsident der DGII
Ein japanisches Sprichwort lautet: „Die Wissenden reden nicht, die Redenden wissen nicht.“ (Shiru mono wa iwazu, iu mono wa shirazu.)
Diese Tagung unserer DGII ist ein Versuch zu beweisen, dass manchmal auch die Redenden über ein beträchtliches Wissen verfügen, das sie aus Anlässen wie unserer diesjährigen Tagung nur zu gern mit anderen teilen. Eine Persönlichkeit, die über ein immenses Wissen und Können verfügt, das Sprichwort aus ihrer Heimat indes bestätigt, indem sie das Reden möglichst anderen überlässt, ist heute unser Ehrengast. Es ist mir eine große Freude, eine geschätzte Kollegin und Freundin hier zu begrüßen, Hiroko Bissen-Miyajima.
Frau Professor Bissen-Miyajima ist vermutlich die Teilnehmerin der DGII mit der weitesten Anreise – und doch ist es eine Heimkehr, ist Nordrhein-Westfalen doch so etwas wie eine akademische Heimat für Hiroko. Denn nach ihrem Studium der Humanmedizin an der Keio Universität in Tokio und der Facharztausbildung zur Ophthalmologin war sie von 1986 bis 1988 Assistenzärztin bei Professor Dardenne an der Universitätsaugenklinik Bonn. Nach ihrem japanischen Doktortitel erwarb sie auch einen deutschen Doktortitel – ihr Doktorvater war Professor Hans-Reinhard Koch, ihr Dissertationsthema die „Defektdeckende Irisplastik“. Aus jener Zeit stammen ihre Verbundenheit mit unserem Land und ihr nach wie vor beneidenswert sicherer Umgang zu unserer Sprache.
Nach ihrer Rückkehr nach Japan habilitierte sie sich 1992 an der KeiÕ Universität in Tokyo und ist seit 2002 hauptamtliche Professorin dort; sie ist Chairperson im Fach Ophthalmologie am Suidobashi Hospital. Prof. Bissen-Miyajima hat sich auf Katarakt- und Refraktivchirurgie spezialisiert. Zu dieser Thematik hat sie nicht nur zahlreiche Vorlesungen und Seminare auf nationalen und internationalen Veranstaltungen abgehalten, sondern auch mehr als 200 „peer-reviewed“-Artikel in Japanisch und Englisch verfasst. Ferner sind ihrer Feder drei Bücher über LASIK, multifokale und torische IOL entsprungen, die schnell zu Standardlehrbüchern in
Japan und in der Welt geworden sind. Sie ist Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen Vereinigungen wie – unter anderem – der ESCRS und der AAO; dem International Intraocular Implant Club (IIIC) stand sie als Präsidentin vor. Außerdem warsie Gastgeberin bei dem WOC 2014.
Meine Freude darüber, Hiroko Bissen-Miyajima heute den DGII-Wissenschaftspreis 2017 verleihen zu dürfen, wird auch nicht durch die Erkenntnis geschmälert, dass ich sie damit in eine Situation versetze, die ihr nur allzu vertraut ist. Denn Auszeichnungen begleiten ihren Weg als Ärztin, Wissenschaftlerin und Publizistin; hier seien beispielhaft nur die Abhaltung der „IIIC ,Medal Lecture“ beim eben erwähnten Intraocular Implant Club und die „Ridley Lecture“ bei der DOC genannt. Professor Bissen-Miyajima ausgerechnet auf Dortmunder Territorium den DGII Wissenschaftspreis überreichen zu dürfen, entspricht auch vollständig der Neigung ihrer Familie – es sind gestandene Fans des BVB.
Deshalb kann ich aus diesem – für unsere Gesellschaft so wichtigen Anlass – nicht nur „Herzlichen Glückwunsch!“ sagen, sondern auch
„Willkommen zu Hause, Hiroko!“
Preisträger 2016:
em. Primarius Prof. Dr. med. Günther Grabner
Laudatio
Prof. Dr. G.U. Auffarth
Präsident der DGII
Die DGII ehrt Herrn em. Primarius Prof. Dr. med. Günther Grabner mit dem DGII/Hoya Wissenschaftspreis für seine jahrzehntelange Forschung, seine Publikationen und Arbeiten im Bereich der kurativen und refraktiven Hornhautchirurgie, der Intraokularlinsenchirurgie und seiner Beiträge zur Lasertechnologie.
Er war/ist als Vortragender und Kursleiter zusammen mit seinen Mitarbeitern aus der Salzburger Universitäts-Augenklinik über viele Jahre der DGII verbunden.
Zur Vita von Herrn em. Primarius Prof. Dr. med. Günther Grabner:
Prof. Dr. med. Günther Grabner wurde in Senftenberg/Krems, Österreich, geboren. Er studierte Medizin an der Universität Wien. An der 2. Universitäts-Augenklinik Wien erfolgte unter H. Slezak die Facharztausbildung bis 1981.
Von Mai 1981 bis April 1982 war er Research Fellow an der Francis I. Proctor Foundation for Research in Ophthalmology, UCSF, San Francisco (Vorsteher: Prof. Dr. Richard OʼConnor). Ab Mai 1982 war er dann Oberarzt der 2. Universitäts-Augenklinik Wien.
Klinische Tätigkeit
1975 bis 1992
– Ab 1976 bis 1992 Aufbau/Leitung des Immunologischen Labors der Klinik
– Ab 1979 bis 1992 Aufbau/Leitung der Hornhautbank der Klinik
(1. HH-Bank Österreichs)
– Ab 1982 Leitung der „Ambulanz für Erkrankungen des vorderen Abschnittes“ und Aufbau der Hornhaut-Ambulanz
und der Uveitis-Ambulanz der Klinik
– Ab 1985 bis 1992 Aufbau und Leitung der „Ambulanz für Refraktive Hornhautchirurgie“
– 1985 Einführung der „Epikeratophakie“ zur Korrektur der hohen Myopie, Hyperopie, Aphakie und des Keratokonus
1993 bis 2015
– 1993 Bestellung zum Vorstand der Univ.-Klinik für Augenheilkunde und Optometrie der Landeskliniken Salzburg,
Paracelsus Medizinische Privatuniversität
– Komplettsanierung der Klinik (1993 bis 2000), Einrichtung von 13 Spezialambulanzen, Aufbau der Hornhautbank
Salzburg, der Glaukom-Vorsorge Salzburg und des experimentellen Fuchs-Forschungslabors der Klinik sowie des
Salzburger Ophthalmochirurgischen Trainingslabors
Wissenschaftliche Publikationen
– >ca. 300 Publikationen
Ausgewählte Ehrungen
– 2009 bis 2011 Präsident der ÖOG
– 2012 Barraquer Preis/Lecture der AAO/ISRS
– 2014 Ridley Medaille/Lecture der ESCRS
Spezialgebiete und Interessen
Refraktive Operationstechniken (KAMRA, INTACS, Verisyse-IOL), Linsenchirurgie (multifokale, torische, akkommodierende Linsen), Fs-LASIK und Fs-Laser-Kataraktchirurgie, rekonstruktive Hornhautchirurgie, Keratoprothesen (OOKP, BostonKpro), Glaukomvorsorge und spezielle Operationstechniken, experimentelle Ophthalmologie und Epidemiologie, Salzburg Reading Desk.
Die Laudatio kann nur stichwortartig die Verdienste von Prof. Grabner würdigen.
Im Namen des Vorstandes der DGII gratuliere ich ihm herzlichst zu dem Wissenschaftspreis.
Preisträger 2015:
Prof. Dr. med. Gernot I. W. Duncker
Laudatio
Prof. Dr. G. U. Auffarth
Präsident der DGII
Der von der Firma Hoya gespendete, mit 5.000 Euro dotierte Wissenschaftspreis der DGII geht in diesem Jahr an
Prof. Dr. med. Gernot Duncker aus Halle an der Saale.
Herr Duncker wurde in Berlin geboren, er studierte Medizin an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und begann dann seine Ausbildung zum Augenarzt an der Universitäts-Augenklinik ebendort. An die Facharztausbildung schlossen
sich die Oberarzttätigkeit und schließlich die Habilitation an. Dort baute er die Kornea-Bank Kiel auf, leitete sie und förderte auf diese Weise die Spezialisierung im Bereich der Transplantationschirurgie und der refraktiven Chirurgie in Kiel. Es erfolgten dort auch die Ernennung zum Leitenden Oberarzt und stellvertretenden Direktor der Klinik für Ophthalmologie der Universität Kiel.
Herr Duncker war von 1994 bis 1998 Sekretär der DGII; 1997 wurde er zum Direktor der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg berufen und ernannt. 1998 richtete er den 12. Kongress der DGII in Halle als Tagungspräsident aus. 2006 bis 2007 war er Präsident der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft. Er ist langjähriger Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Hornhautbanken und seit 2001 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Seit 2011 arbeitet er in der Niederlassung am Standort Halle am Aufbau und an der Etablierung des Instituts für Augenheilkunde.
Die DGII ehrt Herrn Prof. Duncker mit dem Hoya/DGII-Wissenschaftspreis für seine jahrzehntelange Forschung, seine Publikationen und Arbeiten im Bereich der refraktiven Hornhautchirurgie, der Transplantationschirurgie der Hornhaut und für seine Beiträge zum Hornhaut-Banking. Er war sowohl als Vorstandsmitglied und Sekretär als auch als Vortragender und Kursleiter über viele Jahre der DGII verbunden.
Der Vorstand der DGII beglückwünscht hiermit nochmals herzlich Herrn Prof. Duncker für seine Leistungen zu dieser Auszeichnung.
Preisträger 2014:
Prof. Dr. med. Rudy M. M. A. Nuijts
Laudatio
Prof. Dr. G. U. Auffarth
Präsident der DGII
Die DGII verleiht auf ihrer jährlichen Tagung einen Wissenschaftspreis an eine herausragende Persönlichkeit, die im Bereich der Katarakt- oder refraktiven interventionellen Chirurgie in den letzten Jahren Hervorragendes geleistet hat und dies auch auf Tagungen der DGII vorgetragen bzw. publiziert hat.
Der Preis wird seit diesem Jahr unterstützt von der Firma Hoya, daher wird er zukünftig Hoya/DGII-Wissenschaftspreis genannt.
Im Jahr 2014 geht dieser Preis an Prof. Dr. Rudy M. M. A. Nuijts von der Universitäts-Augenklinik Maastricht in den Niederlanden.
Herr Rudy M. M. A. Nuijts ist Professor der Augenheilkunde und stellvertretender Ärztlicher Direktor der Universitäts-Augenklinik Maastricht. Er ist Direktor der Kornea-Klinik mit dem Center für Refraktive Chirurgie. Des Weiteren ist er Präsident der Netherlands Intraocular Implant Society (NIOIS), Schatzmeister der niederländischen
Cornea Society, auch Schatzmeister der European Society for Cataract and Refractive Surgery.
An seiner Weiterbildung ist insbesondere interessant, dass er als Forschungsassistent am Emmory Eye Center in Atlanta bei Prof. H. F. Edelhauser 1989 und 1993 tätig war. Er beschäftigte sich insbesondere mit der Ätiologie der toxischen Endothelzelldestruktion nach Kataraktchirurgie, auch TASS (Toxic Anterior Segment Syndrome) genannt.
Sein Forschungsinteresse ist vor allem im Bereich der Hornhautchirurgie ausgeprägt und beispielhaft. Des Weiteren hat er sehr innovative Arbeiten im Bereich der Katarakt- und refraktiven Chirurgie veröffentlich.
Er hat über 120 Publikationen in Peer Review Journals auf den Weg gebracht und über 300 eingeladene Vorträge gehalten. Seit mehreren Jahren ist er regelmäßig auf der DGII, hier insbesondere in den Kornea- und Kataraktsitzungen aktiv.
Es ist mir eine persönliche Freude, diesen Preis in diesem Jahr an Herrn Prof. Dr. Rudy M. M. A. Nuijts persönlich übergeben zu können. Aufgrund der Unterstützung der Firma Hoya ist diese Auszeichnung mit einem Preisgeld von 5.000 Euro verbunden.
Der Vorstand der DGII beglückwünscht hiermit nochmals herzlich Herrn Nujits für
seine Leistungen zu dieser Auszeichnung.
Preisträger 2013:
Prof. Dr. med. D. T. Pham
Laudatio
Prof. Dr. G. U. Auffarth
Präsident der DGII
Der Wissenschaftspreis der DGII 2013 geht an Prof. Dr. med. D. T. Pham, Augenklinik des Vivantes-Klinikums in Berlin. Mit diesem Preis ehrt die DGII das Lebenswerk von einem sehr engagierten und der DGII seit Langem verbundenen Wissenschaftler und Arzt. Herr Prof. Pham studierte 1977 in Berlin Medizin, machte dort auch seinen Facharzt für Augenheilkunde und ist seit 1986 Mitglied der DGII. 1989 erfolgte die Habilitation an der Freien Universität Berlin am Virchow-Krankenhaus unter Prof. Dr. Wollensak. Im Jahr 1993 erhielt er dort eine apl. Professur, 1997 wurde er Chefarzt der Augenklinik im Vivantes-Klinikum Neukölln in Berlin.
Während seiner gesamten Mitgliedszeit der DGII war er auf allen Kongressen aktiv tätig, hat eine Vielzahl von Vorträgen gehalten und war aktiv in die Berufspolitik der Gesellschaft eingebunden.
Seine Forschungsschwerpunkte und Projekte umschlossen vor allem die Mikrochirurgie der Linse und die Implantationschirurgie – hierbei insbesondere kleinschnittchirurgische Techniken und Astigmatismuskorrektur. Weiterhin war er extrem engagiert im Bereich der Multifokallinsentechnologie und der refraktiven Chirurgie. Crosslinking und HH-Chirurgie runden sein wissenschaftliches Schaffen ab, ca. 150 Publikationen entstammen seiner Feder.
2004 kam er in den Vorstand der DGII, direkt als Präsident. Diese Präsidentschaft hielt er bis 2008 inne, von 2008 bis 2011 war er turnusgemäß der Vizepräsident der DGII, das heißt, acht Jahre hat er in einer führenden Position die Geschicke unserer Gesellschaft geführt und geleitet. Er hat der DGII ein frisches modernes Image gegeben, hin zu einer Gesellschaft, die sich mit allen wichtigen Themen im Katarakt und refraktiven Bereich ausgiebig beschäftigt.
Er verstand es, am Anfang des Jahres auf dem Kongress der DGII jeweils die aktuellsten Themen, die das weitere Jahr bestimmen, vorzustellen.
Durch seine ruhige und verbindliche moderate Art konnte er immer einen Konsens im Vorstand erreichen. Dadurch konnte die DGII kontinuierlich seine wirtschaftliche Situation konsolidieren und sich wissenschaftlich weiter darstellen.
Lieber Prof. Pham, ich freue mich, Ihnen den DGII-Wissenschaftspreis 2013, der übrigens mit 1.000 € dotiert ist, verleihen zu dürfen. Alles Gute, herzlichen Glückwunsch und weiterhin viel Erfolg.
Preisträger 2012:
Prof. Dr. med. Thomas Neuhann
Laudatio
Prof. Dr. T. Kohnen
Präsident der DGII
Prof. Neuhann absolvierte sein Medizinstudium in München und Lausanne. Nach einem Jahr Assistenzarzt in Im Jahr 1982 habilitierte sich Prof. Neuhann für das Fach Augenheilkunde und ist seit 1982 niedergelassener Im Jahr 1997 wurde Prof. Neuhann zum außerplanmäßigen Professor an der Medizinischen
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