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         22. Kongress der DGII  2008
        Abstracts DGII 2008 
      R66
      Intravitreale Injektionen in Kombination mit
        Kataraktoperationen 
         
        Binder S 
         
        Ludwig Boltzmann Institut Wien 
         
        Hintergrund: Patienten mit beidem, einer Katarakt und einer exudativen 
        makularen Erkrankung, sind schlechte Kandidaten für eine 
        Kataraktoperation. Ursache für die mögliche Zunahme der zentralen 
        Visusstörung nach Kataraktoperationen können sein: 1: entzündliche 
        Mediatoren die durch Kataraktoperation zu einer Zunahme der 
        makularen Schwellung führen. 2: Veränderung der vitreoretinalen 
        Traktionsmechanismen in diesem Bereich. 3: zunehmende Verflüssigung 
        der Glaskörpers. Demgegenüber stehen uns nun eine Reihe 
        von entzündungshemmenden Medikamenten und Anti-VEGFs zur 
        Verfügung, die wir regelmäßig bei makularen Erkrankungen einsetzen 
        und die sich als effizient erwiesen haben. Die Kombination von 
        beiden Behandlungsmethoden scheint sinnvoll zu sein. Hier berichten 
        wir über erste Erfahrungen mit der Kombination moderner (CCI) 
        Kataraktchirurgie und simultaner transskleraler Applikation von 
        Medikamenten. Material und Methode: Indikationen: 
        – Zunahme der Katarakt während einer anti-VEGF-Behandlung bei 
        AMD oder Triamcinolon th. bei Diabetes 
        – Bekannte fibrovaskuläre AMD bei dichter Katarakt 
        – Inzipiente Pigmentepithelabhebung bei Drusenmakula, seröse 
        Abhebung der NH 
        – Konfluente, mehr als 5 Drusen bei choriodaler Neovaskularisation 
        am Partnerauge 
        – Diabetisches Makulaödem ohne vitreoretinale Traktion 
        – Persistierendes Makulaödem bei geheilter Netzhautabhebung 
        ohne vitreoretinale Traktion 
        Medikamente: Anti-VEGF: Lucentis* (Ranibizumab) 0.3 mg oder 
        Avastin* (Bevacizumab) 1.25 mg. Volon A* (Triamcinolon) 4mg 
        (spektrometrisch von Lösungsmittel gereinigt). Vorgehen: CCI-Inzision, 
        Phako + gelbe HKL/AB in VK. Transsklerale Applikation des 
        Medikamentes 3.5mm vom Limbus im temporal unteren Quadranten 
        am Ende der Kataraktoperation. Postoperativ Diamox. Ergebnisse: 
      28 Patienten, 26 Augen, 2007, Alter 53 – 86 J (mittel 64), 16 Frau- 
      en, 10 Männer. Indikationen: 10: diabetisches MÖ, 16 AMD, 2 geheilte 
      NHA. Untersuchungen: Biomikroskopie, Visus, OCT (ev. Fla). prä- 
      und post, 1 Woche, 1 Monat, 3 Monate. Bisher gute Verträglichkeit 
      und keine Komplikationen während und nach der Kataraktoperationen. 
      Keine Wundheilungsstörung. Bei 20 Augen gleichbleibender 
      OCT-Befund 1 Wo postoperativ, 3 Patienten zeigten eine geringe 
      Zunahme nach 1 Wo im OCT aber gleicher Zustand wie präoperativ 
      nach 1 Monat. Bei 5 Patienten war eine geringe Verbesserung 
      1 Woche postoperativ zu vermerken, nach 1 Monat weitere Verbesserung 
      in diesen 5 Fällen. Eine Wiederbehandlung bei Restödem 
      erfolgte nach 1 oder 3 Monaten. Schlussfolgerung: Unsere Pilotstudie 
      zeigt, dass die Kombination von Kataraktoperation und intravitrealen 
      Medikamenten ohne zusätzliches Risiko für den Patienten 
      möglich ist und gut toleriert wird. Wie weit dadurch die eventuelle 
      Progression der makularen Erkrankung hintangehalten werden 
      kann, kann nur eine Vergleichstudie beantworten. 
    Erschienen in: Klin Monatsbl Augenheilkd 2008; 225: Suppl 1, S1–S24   | 
  
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