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         22. Kongress der DGII  2008
        Abstracts DGII 2008 
      V109
      Erste Erfahrungen mit der Rayner Sulcoflex-IOL, einer IOL für pseudophake Augen 
         
        Amon M 
         
        Wien 
         
        Hintergrund: Präsentation einer speziell zur Sulkusimplantation bei 
        Pseudophaken entwickelten IOL (Sulcoflex, Rayner 653L). Definition 
        des Indikationsbereiches dieses Konzeptes. Methoden: Diese Linse 
        wurde für die Implantation in den Sulcus ciliaris bei Pseudophakie 
        konstruiert („piggy back“). Es handelt sich um ein „single piece“ 
        Implantat aus hydrophilem Akryl. Optik- und Haptikkanten sind abgerundet. 
        Die Optik hat einen Durchmesser von 6,5mm und ist 
        konvex/konkav, um eine zentrale Kontaktzone mit der zweiten Linsenoptik 
        zu vermeiden. Die Haptik ist anguliert und hat eine „undulierende“ 
        Form, um bestmögliche Rotationsstabilität zu garantieren. 
        Monofokale und multifokale Versionen (refraktive IOL) der Sulcoflex- 
        IOL wurden in pseudophake Augen durch eine 3,0mm Clear 
        Cornea Inzision mittels eine Standardinjektors implantiert. Postoperativ 
        wurden UCVA und BCVA für Ferne und Nähe sowie der Augendruck 
        bestimmt. Die postoperative Inflammation wurde mit dem 
        Laser Flare/Cell Meter quantifiziert. Position und Rotation der IOLs 
        wurden unmittelbar postoperativ und zu allen Kontrollterminen dokumentiert. 
        Zusätzlich wurden Pentacam und Ultraschall Biomikroskopie 
        Untersuchungen durchgeführt. Ergebnisse: Bisher wurden 
        insgesamt 8 Augen operiert. 2 Augen erhielten eine multifokale Version 
        der Sulcoflex-IOL. Bei 4 Augen bestand schon eine YAG-Laser- 
        Kapsulotomie, bei 2 Augen war die primäre IOL eine diffraktive Multifokallinse. 
        Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 56 Jahre. 
        Die präoperative Ametropie lag zwischen +2 Dioptrien und - 2 Dioptrien. 
        Der Nachbeobachtungszeitraum betrug 9 Monate. Es kam 
        zu keinerlei intra- und postoperativen Komplikationen. Emmetropie 
      konnte in allen Fällen erzielt werden (+/- 0,25 dpt). Der Patient mit 
      den beiden multifokalen Sulcoflex-IOLs erlangte brillenunabhängigkeit. 
      Flare Werte waren ähnlich den Werten die nach unkomplizierten 
      Kataraktoperationen gefunden werden (5 – 30 photon counts/ 
      ms). Die Rotationsstabilität war ausgezeichnet. Der Augendruck 
      war bei allen Kontrollen im Normbereich (11 – 22mmHg). Zusammenfassung: 
      Die Sulcoflex-IOL wird im Auge gut toleriert. Das Implantat 
      kann primär oder sekundär nach Implantation der ersten IOL 
      verwendet werden. Die Implantation ist einfach und weniger traumatisierend 
      als ein etwaiger Linsentausch. Potentielle Indikationen 
      für dieses Implantat liegen in der Korrektur von „pseuophaken Ametropien“, 
      von Astigmatismen (torische Version) oder von Aberrationen 
      höherer Ordnung (asphärische IOL). Es existiert auch eine multifokale 
      Version. Aus den beschriebenen Indikationen ergibt sich ein 
      breites Anwendungsgebiet für dieses Implantat. Sollten die Langzeitergebnisse 
      die Sicherheit des Implantates bestätigen, könnte ein Anwendungsbereich 
      auch im Bereich der pädiatrischen Katarakt liegen. 
      Vor allem im Rahmen der refraktiven Linsenchirurgie könnte dieses 
      Implantat auch eine sinnvolle Alternative zu einer sekundären Nachkorrektur 
      mit Laser darstellen. 
       
      Erschienen in: Klin Monatsbl Augenheilkd 2008; 225: Suppl 1, S1–S24   | 
  
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