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         23. Kongress der DGII  2009
        Abstracts DGII 2009 
       V.
Wissenschaftliche
Sitzung:
           Aphakie-IOL/Endophthalmitis  
      R 35
              Endophthalmitis: Umsetzung praktischer
      Empfehlungen  
      Kohnen S  
       Augen-Centrum Dreiländereck Aachen  
      Die postoperative Endophthalmitis gehört zu dengefürchteten Komplikationen  der Katarakt-Chirurgie. Ihre Inzidenz wird in der Literatur  mit 0,02 bis 0,1%angegeben. Ihr Verlauf ist meist verheerend, die  Prognose zumindest ungewiß, häufig jedoch infaust. Die Prophylaxe  einer Endophthalmitis steht für jeden Katarakt-Chirurgen vor ihrer  Therapie.Sterilität im Umgang mit medizinischen Instrumenten unter  der Operation ist zu gewährleisten. Darüber hinaus kommen  allen Desinfektionsmaßnahmen zur Keimreduzierung vor, während  und nach der Operation eine besondere Bedeutung zu. Reduzierte  chirurgische Inzisionen, kürzere Operationszeiten, der gezielte Einsatz  antibiotischer Pharmaka am Zielort oder auch Veränderungen  der chirurgischen Techniken haben die Keiminvasion im  Auge vermindert.  Restlos vermeiden kann sie der Operateur jedoch letztendlich  nie. Allgemein gültige Empfehlungen zur Prophylaxe der Endophthalmitis  finden sich in den Leitlinien. Jeder Operateur bindet  zusätzlich individuelle Erfahrungen und Empfehlungen in seine operationsbegleitenden  Prozeduren ein. Der Einsatz steriler Instrumente  während der Operation ist voraus zu setzten. Außerdem werden  Einmalschlauchsystem der Phakomaschine, Einmalinfusionsbestecke  und der einmalige Einsatz der Infusionsflaschen empfohlen.  für viele Operateure hat auch der Einsatz von Lidsperrern mit Absaugung  einen Vorteil, ebenso wie die Verwendung von Injektorsystemen  zur Implantation von Faltlinsen. Klärung zu evidenzbasierten  Empfehlungen hat eine groß angelegte Studie der ESCRS gebracht.  Einige Prozeduren konnten in ihrer Wirksamkeit statistischbestätigt  werden. Hierzu gehört die mehrfache Desinfektion des OP-Feldes  mit Polyvidon-Jod-Lösung. Auch für die direkte Gabe einer Jod-Lösung  in den Bindehautsack präoperativ konnte die Wirksamkeit belegt  werden. Die intraokulare Antibiotika-Gabe wurde kontrovers  diskutiert. EinTeil der Operateure benutzte ein Antibiotikum in der  Spüllösung, ein anderer Teil verzichtete hierauf. Darüber hinaus  wurde die intracamerale Gabe eines Antiotikum am Ende der Katarakt- Operation in der neueren Literatur empfohlen, die parabulbäre  Gabe hingegen wurde durch die Zunahme der Tropfanästhesie zurückgedrängt.Auch zu dieserFrage konnte die ESCRS-Studie Klärung  bringen. Nur die intracamerale Gabe eines Antibiotikumswarin der  Lage, das Endophthalmitis-Risiko um den Faktor 5 –6 zu reduzieren.   
         
        Literatur:  
        DOG-/BVA-Leitlinie zur Prophylaxe und Therapie von  Endophthalmitiden   
        Montan PG, Wejde G, Koranyi G, Rylander M. Prophylactic intracameral  cefuroxime: Efficacy in preventing endophthalmitis after cataract  surgery. J Cataract Refract Surg 2002; 28:977 –981  
        Montan  PG, Wejde G, Setterquist H, Rylander M, Zetterstrm C. Prophylactic  intracameral cefuroxime: Evaluation of safety and kinetics in cataract  surgery. J Cataract Refract Surg 2002; 28:982 –987  
        Libre PE,  Della-Latta P, Chin NX (2003) Intracameral antibiotic agents for endophthalmitis  prophylaxis: A pharmacokinetic model. J Cataract Refract  Surg 29:1791 –1794  
        Barry P. Seal DV, GettinbyG et al. ESCRS  study of prophylaxis of postoperative endophthalmitis after cataract  surgery; preliminary report of principal results from a European  multicenter study; the ESCRS Endophthalmitis Study Group. JCataract  Refract Surg 20006; 32:407 –410 
        ESCRS Endophthalmitis Study  Group. Prophylaxis of postoperative endophthalmitis following cataract  surgery: Results of the ESCRS multicenter study and identificationofrisk  factors.        JCataract RefrctSurg2007;33:978 –988  
         
       
       Erschienen in:
        Klin Monatsbl Augenheilkd 2009; 226: Suppl 1, 1–24  
         Georg Thieme Verlag KG Stuttgart - New York;
      ISSN 1431-634X  |