23. Kongress der DGII  2009
        Abstracts DGII 2009 
       V.
Wissenschaftliche
Sitzung:
           Aphakie-IOL/Endophthalmitis  
      V 31
              Ist die Irisfixation der IOL bei Patienten mit
        Aphakie und diabetischer Retinopathie
      indiziert?  
      Schmidt JC1, Mennel S2 
         
        1 Augenklinik Tausendfensterhaus Duisburg;  
        2 Universitäts- Augenklinik Marburg  
      Fragestellung: Bei Patienten mit Aphakie wird heute als mögliche  sekundäre IOL die Irisklipslinse implantiert. Ist diese Technik auch  bei Diabetikern mit Schrankenstörungen indiziert?  
        Material und  Methode: Ein 46-jähriger Diabetiker stellte sich mit Druckentgleisung  nach sekundärer Linsenimplantation vor. Bei aufgehobener  Vorderkammer fand sich eine Irisklipslinse mit offener Iridektomie  und massiver Irisproliferation. Die Netzhaut war sonografisch anliegend.  Nach Injektion von anti-VEGF erfolgte 2 Tage später nach  deutlicher Reduktion der Neovaskularisationen die Linsenexplantation  mit Vitrektomie und Silikoninstillation.  
        Ergebnisse: Zunächst  normalisierten sich die Druckwerte, die Hornhaut klarte auf und die  Neovaskularisationen waren weiter rückläufig. Trotz intraoperativer  weiterer Laser-und Kryokoagulation und Anwendung von anti-VEGF  kam es im Intervall von 3 Wochen zu einer erneuten massiven Tensioentgleisung  und beginnendem Ektropium uveae, die weitere Interventionen  mit Irisrepositionen und anti-VEGF Injektionen erforderte.   
      Schlussfolgerung: Bei Patienten mit gestörter Iristrophik und  zu erwartenden Schrankenstörungen wie bei Diabetikern und Uveitikern  sollte auf die Implantation von irisgestützten Linsen verzichtet  werden. In diesen Fällen sind nahtfixierte Linsen indiziert, um  eine zusätzliche Alteration der Iris durch Linsenklauen zu vermeiden. 
       
        Erschienen in:
        Klin Monatsbl Augenheilkd 2009; 226: Suppl 1, 1–24  
        Georg Thieme Verlag KG Stuttgart - New York;
      ISSN 1431-634X
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