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Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation und refraktive Chirurgie
   
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23. Kongress der DGII 2009

Abstracts DGII 2009

II. Wissenschaftliche Sitzung: Hornhaut, KPL, CXL

R 10

DSAEK: Differenzial-Indikationen und Resultate

Neuhann T

Praxis Prof. Neuhann und Kollegen, München

Mit DS(A)EK (Descemet stripping (automated) endothelial keratoplasty) steht ein Verfahren für die lamelläre Keratoplastik der inneren Hornhautschichten zur Verfügung. Eigene Erfahrungen bestehen seit zweieinhalb Jahren mit 200 Fällen. Die bisherigen Resultate zeigen die regelmäßige Erzielbarkeit eines Visus von 0,6 in Fällen mit normalem Visuspotential, in Einzelfällen sogar höher. Der beste Visus wird in der Regel nach längstens 4–6 Wochen erreicht. Der Eingriff ist refraktiv kaum wirksam – abgesehen von einer Astigmatismusinduktion bis zu ca.1D durch die Inzision und eine Hyperopisierung bis zu ca.1D durch die Meniskusform des Transplantats. Komplikationen früh-postoperativ beinhalten Dislokation, Luftblock-Glaukom, primäres Transplantatversagen und sind behebbar. Späte Komplikationen sind Abstoßung und, potenziell, Dekompensation durch fortschreitenden Endothelverlust. In phaken Augen muss mit einer beschleunigten Kataraktentwicklung gerechnet werden. Mit diesem Spektrum bevorzugen wir diese Operationstechnik in der differenziellen Indikationsstellung zur Keratoplastik bei „endothelialen“ Hornhauttrübungen, bei denen keine störenden stromalen oder oberflächlichen visuell relevanten Trübungen bestehen. Dies gilt umso mehr,je älter die Patienten sind, je weiter die Dekompensation bereits fortgeschritten ist, je weniger die Erzielung eines Visus von >0,6 im Vordergrund steht, je mehr dagegen die rasche postoperative visuelle Rehabilitation und die Vorhersagbarkeit des refraktiven Resultates. Die perforierende Keratoplastik wird man erwägen, wenn Trübungen in den anderen Schichten bestehen, die Langzeitperspektive und das Potenzial für einen Visus von 1,0 im Vordergrund steht. Die extrem hohe Patientenzufriedenheit einerseits und die jederzeitige Offenheit der perforierenden Option im Bedarfsfalle haben die DSAEK in geeigneten Fällen bei uns zum Eingriff der ersten Wahl werden lassen.


Erschienen in: Klin Monatsbl Augenheilkd 2009; 226: Suppl 1, 1–24
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart - New York; ISSN 1431-634X