DGII Abstracts 2005
19. Jahrestagung der DGII - 18. und 19. Februar 2005 in Magdeburg

Klin Monatsbl Augenheilkd 2005; 222: Suppl 1

R13

DRG – ambulante/stationäre Kataraktchirurgie
Ohrloff C
Frankfurt am Main

In Deutschland werden jährlich ca. 600.0 00 Kataraktoperationen durchgeführt. Aktuelle Zahlen zeigen, dass 217 operierende Augenärzte ausreichen würden, um diese Patienten zu versorgen. Weitere 300 – 400 Augenärzte sind für die prä- und postoperative Betreuung notwendig. Tendenziell wird sich in absehbarer Zeit das für eine ambulante Katarakt bezahlte Honorar (inkl. Sachkosten) dem für die stationär behandelte Katarakt (DRG) bezahlten Preis angleichen. Derzeit nämlich ist das Relativgewicht für die Katarakt-DRG bereits gefallen, während die Strukturverträge im Rahmen der ambulanten Versorgung – vorerst – stabile Verhältnisse schaffen. Damit ist endlich erreicht, was schon lange von allen Seiten gefordert wurde: gleiche Qualität kostest gleiches Geld. Darüber hinaus fördert Konkurrenz Innovation, Innovation fördert Qualität und Qualität nützt dem Patienten. Tatsächlich besteht ein Überangebot an Operateuren, was fatale Konsequenzen hat, denn diese schaffen Bedarf, schaffen Kosten und hinterlassen Kosten. Ein erhebliches Operateursangebot führt zu sinkenden Preisen, vermindert die Qualität, verursacht – möglicherweise – eine unnötige Zunahme der Fallzahlen. Die Gefahr ist groß, dass Diagnostik und Therapie aus kommerziellen Gründen übertrieben werden, müssen sich doch die Einrichtungen amortisieren. Ob das dann den Kranken nützt, ist die Frage, und was als fragwürdig bezeichnet wird, ist häufig nicht nur überflüssig, sondern gefährlich. Auf diese Weise werden vor allem beträchtliche Mittel vergeudet, die anderweitig für die Behandlung der Patienten fehlen. Die Klagen der Ärzte über unzureichende Ressourcen sind abwegig, solange man leichtfertig mit Patienten und Geld umgeht. Es muss unser aller Betreben sein, derartige Entwicklungen in der Kataraktchirurgie zu verhindern.

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