19. Jahrestagung der DGII - 18. und 19. Februar 2005 in Magdeburg
Klin Monatsbl Augenheilkd 2005; 222: Suppl 1
Poster103
Besteht eine Pseudoakkommodation nach retropupillarer Implantation einer Iris-Klauen-Linse bei Aphakie?
Müller C, Tietjen A, Mennel S, Sekundo W
Marburg
Hintergrund: Wir beobachteten, dass Patienten, welche mit einer Aphakie-Irisklauen-IOL von retropupillar versorgt wurden, einen unterschiedlichen Leseabstand je nach Körperposition hatten. Dieses pseudoakkomodative Phänomen soll geklärt werden.
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Patienten und Methoden: Retrospektive Untersuchung nach Versorgung mit einer aphaken Iris-Klauen-Linse (Artisan®, Verisyse®), welche von posterior enklaviert wurde, auf positionsabhängige Lese-Abstandsveränderung an n = 8 Patienten. Die Berechnung der Akkommodation beruht auf der Messung des maximalen Unterschiedes des jeweiligen Leseabstandes.
Ergebnisse: Der Leseabstand betrug in aufrechter Position 26,25 ± 4,2 cm (MW ± SD), bei vornübergebeugter Haltung 26,31 ± 3,71 cm und bei Aufblick 24,13 ± 3,17 cm. Umgerechnet ergibt sich somit eine lageabhängige Pseudoakkommodation von 0,97 ± 0,55 dpt.
Schlussfolgerungen: Es konnte erstmals anhand einer kleinen Patientenzahl eine Pseudoakkommodation für die Iris-KlauenLinse beim aphaken Patienten von bis zu 1,88 dpt nachgewiesen werden. Ursächlich hierfür kommt nur eine Veränderung der Vorderkammertiefe infrage, deren Ausprägung vermutlich vom Alter des Patienten als auch der Irisbeschaffenheit abhängt. Weitere Fragen stellen sich für die Konsequenz in der klinischen Praxis bez. einer möglichen Endothelzellschädigung.