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Clear Cornea Phakoemulsifikation als augeninnen-
drucksenkender Eingriff
Pillunat LE 1 , Kamman J 2 , Kohlhaas M 1
1 Dresden,
2 Dortmund
Fragestellung: Die Volumenzunahme der Linse kann bei dis-
ponierten Patienten zu einer Dekompensation des Augeninnen-
druckes führen. Die vorliegende Studie sollte untersuchen, ob eine
Phakoemulsifikation ohne Affektion der Kammerwinkelstruktu-
ren (Clear-Cornea-Inzision) eine ausreichende Drucksenkung be-
dingt. Methode: Eingeschlossen wurden 33 Patienten (22 Frauen,
11 Männer, 76,4 Jahre) mit operationswürdiger, primärer Katarakt
und begleitenden primär chronischen Glaukom bzw. okulärer Hy-
pertension. EinSchlusskriterien war ein intraokularer Druck (IOD)
unter maximaler lokaler Therapie von 20 -25 mm Hg. Im folgen-
den wurden die Patienten einem Operationsverfahren randomi-
siert zugeordnet. Entweder wurde eine Clear-cornea-Inzision mit
Implantation einer Acryl-Faltlinse oder ein kombinierter Eingriff,
d. h. Phakoemulsifikation mit Trabekulektomie durchgeführt. Die
durchschnittliche Nachbeobachtungszeit beträgt 6 Monate und
zur statistischen Auswertung wurden die Parameter IOD und Vi-
sus mit dem Wilcoxon-Test verglichen und Unterschiede zwi-
schen den Gruppen mit dem Mann-Whitney-U-Test untersucht.
Ergebnisse: In beiden Gruppen zeigte sich ein statistisch signifi-
kanter Abfall (p < 0,01) des IOD innerhalb des Untersuchungszeit-
raumes (Clear cornea: (n = 17) D IOD x = 6 mm Hg; kombiniert
(n = 16); D IOD x = 8 mm Hg) und ein statistisch signifikanter An-
stieg der Sehschärfe (Clear cornea D V x = 0,45; kombiniert: D V
x = 0,4). Beim Vergleich beider Gruppen fand sich kein signifikan-
ter Unterschied bei den präoperativen Parametern. Postoperativ
zeigte sich jedoch ein statistisch signifikant (p < 0,01) stärkerer
Abfall des Augeninnendruckes in der Gruppe der Augen, die ei-
nem kombinierten Eingriff unterzogen wurden.
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