Wissenschaftliche Beiträge 2000

65 R

Langzeiterfahrung nach Hyperopie PRK

Anschütz, Till


Zusammenfassung: Die photorefraktive Keratektomie der Hyperopie war die logische Ausweitung dieser Technik nach erfolgreicher Excimer-Laser Behandlung der Myopie. Die im Jahre 1983 von L'Esperance publizierte theoretische convexe ablative Konturierung der Hornhaut gestaltete sich jedoch schwieriger als die myope Abflachung. Die Ansteilung der Cornea zur konvexen Linse erzwang größere Ablationszonen. Es wurde die hyperope PRK bezüglich Langzeit-Stabilität und Sicherheit evaluiert.
Patienten und Methode: Zur Durchführung der PRK benutzten wir Excimer-Laser (193nm) MEL 60 und 70 der Firma Aesculap-Meditec und EC 5000 von Nidek. Die Gesamtzahl aller untersuchten Augen betrug 450. Gruppierungen wurden nach unterschiedlichen Ablationszonen und präoperativer hyperoper Refraktion gebildet.
Ergebnisse: Die hyperope 7 mm Ablation erschien zunächst als ein großer Schritt im Vergleich zur damaligen 3,5 und 4 mm Ablation der Myopie. Die Erfahrungen mit diesem Ablationsdurchmesser waren jedoch unerwartet negativ mit Verlust von 31 % bestkorrigierten Visus (BKV) von 2 und mehr Linien. Regression und Abheilungsprobleme waren hoch. Die Erweiterung der Ablationszonen auf 9 mm, die wir im Jahre 93 erstmalig durchführten, führte zu einer deutlichen Verbesserung der postoperativen Ergebnisse. So sank der Verlust des BKV von >= 2 auf 2 %. Die durchschnittliche Regression der hyperopen Gruppe ( + 2 bis + 5 Dioptrien) auf durchschnittlich +1,3 dptr. Hyperope Korrekturen über 5 Dioptrien (+5,5 bis +8dptr) erwiesen sich jedoch weiterhin als problematisch mit Verlust des bestkorrigierten Visus (BKV >= 2) von 7 % und einer ebenfalls erhöhten Regression auf durchschnittlich + 3,4 dptr im 3 -Jahresverlauf. Die Erfahrungen zeigen weiter, dass bei der Bewertung von Behandlungsergebnissen offensichtlich nicht nur Ablationsdurchmesser und optische Zonen eine Rolle spielen, sondern auch in besonderem Maße Ablationsprofile. Diese varieren offensichtlich von Laser zu Laser in hohem Maße, wie die durchgeführten laserprofilometrischen Studien nachweisen.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse über einen Zeitraum von ca. 10 Jahren beweisen, dass PRK Hyperopiekorrekturen bis 5 Dioptrien möglich und vertretbar sind. Schlüsselkriterien für optimierte Ergebnisse sind jedoch eine große Ablationszone >= 9 mm, eine optische Zone >= 6 mm, weiche Übergangszonen und keine Überschreitung des Keratometerwerts von 48 dptr.

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