Gegenwärtiger Stand der Hyperopiebehandlung

T. Kohnen
Universitäts-Augenklinik, Theodor-Stern-Kai 7, D-60590 Frankfurt am Main


Im Gegensatz zur chirurgischen Korrektur der Kurzsichtigkeit, über die eine über 10jährige Erfahrung vorliegt und deren Behandlung für den Bereich von P1 bis P6 Dioptrien mittels photorefraktiver Keratektomie (PRK) von der Kommission für Refraktive Chirurgie der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft anerkannt wird, befinden sich Verfahren zur Behandlung der Weitsichtigkeit noch im Anfangsstadium der Entwicklung. Es werden gegenwärtig sowohl hornhautchirurgische als auch intraokulare Verfahren zur Hyperopiekorrektur untersucht. Zu den hornhautchirurgischen Verfahren gehören die periphere Ablation von Hornhautgewebe mit dem Excimerlaser [PRK und Laser in situ-Keratomileusis (LASIK)] und die hitzebedingte Schrumpfung von Kollagenfasern mittels verschiedener Laser [Laserthermokeratoplastik (LTK)]. Durch alle Verfahren wird eine zentrale Hornhautansteilung hervorgerufen und so eine Zunahme der Hornhautbrechkraft erzielt. Im Forschungsstadium befinden sich ebenfalls neue Vorder- und Hinterkammerlinsen zur Korrektur im phaken Auge. Das Referat gibt einen Überblick über die Funktionsprinzipien und Ergebnisse der unterschiedlichen Verfahren. Eigene Erfahrungen mit der LTK, PRK und LASIK und Erkenntnisse aus den Forschungsergebnissen mit den hornhautchirurgischen Verfahren haben gezeigt, daß im Gegensatz zur Myopiekorrektur eine stärkere Regression bei der Hyperopiebehandlung zu erwarten ist. Die neuen Intraokularlinsen werden besonders kritisch auf Endothelzellverluste, Pupillenverziehung und Kataraktbildung zu untersuchen sein. Unterstützt durch DFG-Forschungsstipendien Ko 1595/1-1 und 1-2.