Katarakt und Diabetes

P. Wiedemann
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde der Universität Leipzig


Problemstellung: 11% aller an einer Katarakt operierten Patienten leiden an Diabetes, 4% haben eine proliferative diabetische Retinopathie. Alle Komplikationen der Kataraktoperation (Entzündung, Makulaödem, Hinterkapselfibrose, Ischämien) treten bei Diabetikern häufiger auf als bei der Normalbevölkerung.

Methodik und Ergebnisse: Anhand eines Literaturüberblicks und eigener Erfahrungen werden die Wahl der Operationsmethode und des Linsentyps sowie die Vor- und Nachteile eines ein- bzw. zweizeitigen Vorgehens und die Indikationen zur Kombination mit einer Vitrektomie erörtert.

Diskussion: Die diabetische Retinopathie ist keine Kontraindikation zur Linsenimplantation. Allerdings müssen die Patienten aufgeklärt werden, daß das Sehvermögen sich verschlechtern kann. Die Operationsentscheidung sollte daher basieren auf einer genauen Kenntnis des Verlaufs der diabetischen Retinopathie. Die z.Z. beste Methode ist die Implantation einer Hinterkammerlinse in den Kapselsack. Eine ausreichende perioperative Laserkoagulation ist notwendig, ebenso eine gute Blutzuckereinstellung und eine engmaschige postoperative Kontrolle.