Möglichkeiten und Limitationen lamellärer refraktiver chirurgischer Techniken

J. H. Krumeich, G. Duncker, M. Winter, J. Daniel
Augenabteilung des Martin-Luther-Krankenhauses, Voedestr. 79, 44866 Bochum


Barraquers Konzept der horizontalen Trennung der Hornhaut mit dem Mikrokeratom sowie die Entnahme definierter Linsen aus dem Parenchym waren der Beginn refraktiver Hornhautchirurgie. Autologe Techniken der myopen und hypermetropen Keratomileusis erlaubten Korrekturen von P18 bis c12 Dioptrien. Offene Fragen sind physikalisch die Relation der Anfangs- und Endradien zum refraktiven Ergebnis. Bei Zugrundelegung eines optischen Zentrums von 4,5 mm ergeben sich je nach Schnitt die Korrekturmöglichkeiten bis maximal P17 Dioptrien. Histologisch scheint sicher zu sein, daß eine Heilung nur im Bereich der Bowman, nicht aber im Parenchym erfolgt. Elektronenmikroskopische Aufnahmen erlauben diese Feststellung. Der Versuch, heterologe Hornhautlamellen zu transplantieren, führte sowohl bei Schnitten, die an der Kältedrehbank erfolgten, als auch bei vitalen Lentikeln zur Narbenbildung zwischen Spender und Empfänger, die eine Visusreduktion nach unauffälligem Heilverlauf bedingen. Corneale Inlays zeigen spezielle Problematiken, insbesondere bei Minuslinsen von cornealen Einschmelzungen über den dünnsten Stellen. Erfolgreiche Implantate waren vor allem für hypermetrope Korrekturen bis 10 Dioptrien möglich. Mit der LASIK erfolgende Excimer-Gewebsentnahmen unterscheiden sich durch extreme Glattheit der Oberfläche auf der behandelten Seite. Histologisch zeigen sich keinerlei Zeichen einer fibrozytären Reaktion. Klinisch sind auch hier myope Korrekturen auf P17, hypermetrope Korrekturen aber auf ca. 6 Dioptrien begrenzt. Die Grenzen der lamellären Techniken legen die Einteilung der Indikationen für die Anwendung dieser Techniken und ergänzend die intraokularen Techniken der Linsenimplantationen nahe.