Endophthalmitis nach Intraokularlinsen-Implantation

W. Behrens-Baumann
Augenklinik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Leipziger Str. 44, 39120 Magdeburg


In dem Übersichtsreferat wird zunächst anhand der Literatur auf die Häufigkeit einer Endophthalmitis nach IOL-Implantation eingegangen. Diese liegt um 0,1% (0,072%-0,12%, Kattan et al. 1991, Javatt et al. 1991). Anschließend wird die prae- und postoperative Infektionsprophylaxe besprochen. Unverzichtbar ist ein steriles Folien-Abdecken inklusive der Lidkanten mit den Zilien sowie eine gründliche Antisepsis unmittelbar vor Op-Beginn z.B. mit PVP-Jod. Antibiotika aus prophylaktischer Indikation sollten gemieden werden wegen weltweit zunehmender Resistenzentwicklung der Erreger und der Möglichkeit der Sensibilisierung des Patienten. Die klinische Diagnose einer Endophthalmitis stützt sich auf die subjektiven und objektiven Symptome - abhängig von den Erregern und deren Lokalisation - und sollte mikrobiologisch durch Vorderkammer- bzw. Glaskörperpunktion gesichert werden. Die Indikation zur chirurgischen Therapie richtet sich nach dem klinischen Befund, sollte aber nicht zu streng gestellt werden. Häufig ist es günstig, mit dem Eingriff nicht nur die Erreger mit ihren Toxinen, sondern auch die körpereigenen reaktiven und ebenfalls schädlichen Produkte zu eliminieren. Bei der Gelegenheit kann dann das notwendige Antiinfektivum direkt appliziert werden - parallel zur übrigen topischen und systemischen Gabe. Schließlich wird auch auf das 3-Stufen-Schema zurAntibiotika-Therapie (Behrens-Baumann 1991) eingegangen.