Die Mikromorphologie der Hornhaut und ihre Bedeutung für das Verständnis von laserchirurgischen Schädigungszonen

S. Somodi1, C. Hahnel1, K. Luthardt1, D. G. Weiss2, R. Guthoff1
Universitäts-Augenklinik Rostock Zentrum für Lichtmikroskopie der Universität Rostock


Der lamelläre Aufbau der Hornhaut mit zwischengelagerten Keratozyten, die sich hauptsächlich in der Frontalebene verzweigen, konnte durch neue konfokale Mikroskopietechniken, Vitalfärbungen und computergestützte 3D-Rekonstruktionen des Keratozytennetzwerkes weiter differenziert werden.

Danach unterscheidet sich die Zusammensetzung der Hornhaut in Abhängigkeit von der Entfernung der untersuchten Gewebsanteile von der Hornhautoberfläche in folgender Weise:

1. in der Zahl der Keratozyten pro Volumeneinheit
2. in Form und Größe der einzelnen Keratozyten und
3. im Volumenverhältnis Keratozyten-extrazelluläre Matrix.
Über unterschiedliche Funktionen der Zellsubpopulationen ist bisher nichts bekannt.
Die gleichen Untersuchungstechniken erlauben eine Unterscheidung von vitalen und geschädigten Zellen aufgrund der Analyse intrazellulärer Enzymaktivitäten beim Umsatz fluogener Substrate. Danach führt ein Excimerlaser-Impuls zu einer Schädigung von 1 bis 2 Zellagen im Zentrum und 3 bis 5 Zellagen in der Peripherie der Ablationszone bei Verwendung eines konstanten Strahldurchmessers von 2 mm.
Erste Ergebnisse sprechen dafür, daß die Tiefe der Schädigungszone nicht von der Schußzahl abhängt, aber möglicherweise mit zunehmender Schußfrequenz steigt.
Weitere Untersuchungen könnten das Verständnis für die Wechselwirkungen von Excimerlaser-Impulsen und Gewebe vertiefen und zu einer Optimierung der Ablationsparameter führen.