Erhöhte Freisetzung von Interleukin-1b in humanen Spenderaugen nach photorefraktiver Excimer-Laser-Keratektomie

U. Pleyer1,2, H. Sumner2, B. Gardner2, B. J. Mondino2
1 Charité/Virchow Klinikum, Humboldt Universität zu Berlin
2 Jules Stein Eye Institute, UCLA, Los Angeles


Problemstellung: Entzündungsreaktionen werden weiterhin als Ursachen veränderter Wundheilung mit intrastromalen Hornhauttrübungen und Regression des refraktiven Ergebnisses diskutiert. Wir hatten in vorangegangenen Untersuchungen keinen Effekt für die Generierung von Komplementfaktoren (C3a, C4a) oder einer Prostaglandinsynthese (PGE2) nachweisen können. Im vorliegenden Versuch wurde eine Analyse auf die Freisetzung von IL-1b vorgenommen.

Methodik: Zwanzig Spenderhornhautpaare wurden für die Untersuchung herangezogen. Am jeweils rechten Auge wurde eine 6-Dpt.-Excimer-Laser-Keratektomie mit einer 5 mm Ablationszone und einer Tiefe von 54 µm vorgenommen. Das jeweils linke Spenderauge wurde als Kontrolle verwendet. Nach Exzision wurden die Korneae in PBS unter Zusatz von EDTA überführt und 24 h bei 4°C eluiert. Mittels ELISA wurden die Konzentrationen von IL-1b gemessen. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem t- Test für verbundene Stichproben.

Ergebnisse: Nach Excimer-Laser- Keratektomie wurde eine signifikant erhöhte (pp0,039) Freisetzung von IL-1b (3178B167 pg/g) gegenüber den Kontrollkorneae des identischen Spenders (2864B102 pg/g) gemessen.

Schlußfolgerung: In Spenderhornhäuten kann durch Excimer-Laser-Keratektomie das Zytokin IL-1b freigesetzt werden. Die biologischen Effekte dieses Proteins - Aktivierung von Metalloproteinasen und chemotaktischer Effekt auf Langerhanszellen - können für die postoperative Wundheilung bedeutsam sein.