Geplante ECCE mit Tunnelschnitt und Hydro- Viskoexpression des Kerns

D. T. Pham
Virchow-Klinikum, Augenklink, Humboldt-Universität zu Berlin, Augustenburger Platz 1, D-13353 Berlin


Die geplante ECCE mit manueller Kernausleitung hat einen festen Platz neben der Phakoemulsifikation in der modernen Kataraktchirurgie. Die aktuelle Entwicklung zeichnet sich durch Verfeinerung der Wundarchitektur und des Nucleus-Managements aus.
Methodik:

Es werden verschiedene Techniken demonstriert, bei denen der Linsenkern mit oder ohne Fragmentation durch einen skleralen Tunnelschnitt mit einer Breite von 6-11 mm extrahiert werden kann. Intraoperative Vorteile und Risiken sowie postoperative Befunde bezüglich der Endothelzellverluste und Astigmatismusentwicklung werden dargestellt.

Ergebnisse:

Durch den Tunnelschnitt kann die Operation in einem praktisch geschlossenen System erfolgen, was vor allem bei Zwischenfällen durch Unruhe des Patienten oder akuten Druckanstieg einen eindeutigen Vorteil gegenüber der klassischen ECCE mit nicht selbstschließendem Starschnitt hat. Tunnelbreiten von weniger als 8 mm sollen nur nach ausreichenden Erfahrungen vorgenommen werden, da bei großen Kernen eine Nucleusfragmentation erforderlich ist und ein Endothelzellenverlust von über 10% entstehen könnte. Die routinierte ECCE mit Hydro- und Viskoexpression des Kerns ist für Hornhautendothel und Zonula schonend. Das Risiko einer Kapselruptur oder Zonuladialyse liegt unter 1%. Postoperative Komplikationen, besonders in Zusammenhang mit dem Wundverschluß, wie Irisprolaps, Wunddehiszenz und Hypotonie liegen zwischen 1,2-1,6%. Der induzierte Astigmatismus hat einen stabilen Verlauf und liegt unter der 2,0-dpt-Grenze.

Schlußfolgerung:

Das geplante e.c.-Verfahren mit manueller Kernextraktion mit dem Tunnelschnitt und unter Anwendung der Hydro-bzw. Viskoexpression stellt einen weiteren Fortschritt dar, der entscheidende Vorteile der Phakoemulsifikation beinhaltet.


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