Probleme beim ersten klinischen Einsatz der photorefraktiven Keratektomie mit dem
ERBIUM-YAG-LASER (lamda=2,94 µm)

A. Holschbach, M. Kaiser, K. Nordwald. C. Wirbelauer und J. Wollensak

Augenklinik und Poliklinik irn Virchow-Klinikum der Humboldt-Universität, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin


Problemstellung:

Der Erbium-YAG-Laser (lambda=2,94 µm) ist eine zukünftige Alternative zum Excimer Laser für die photorefraktiven Keratektomie, weil das potentiell kanzerogene Risiko ultravioletter Strahlung entfällt. Ein zusätzlicher Vorteil des Erbium-YAG-Lasers im Fundamentalmodus ist die kompakte Bauweise als Festkörperlaser. Im vorliegenden Fall wurde bei 2 Patienten eine Myopiekorrektur der Hornhaut vorgenommen. Die klinischen Befunde beider Augen und die Histologie eines Auges werden gezeigt.

Methodik:

Der erste Patient (männlich, 82 Jahre alt) hat ein Aderhautmelanom mit Sekundärglaukom. Eine vorhergegange Bestrahlung mit einer Ruthenium- 106-Plombe war erfolglos. Die Ablation der Hornhaut wurde mit einem Erbium- YAG-Laser (Fundamentalmodus, 275 mJ pro Puls, Repetitionsrate 2 Hz, Pulsdauer 200 µs) durchgeführt. Acht Tage nach der photorefraktiven Keratektomie wurde das Auge enukleiert und die Hornhaut morphologisch mit Licht- und Rasterelektronenmikroskopie untersucht. Der zweite behandelte Patient hatte eine vorhergehende Bulbusruptur am amblyopen Auge.

Ergebnisse:

Das korneale Stroma blieb postoperativ klar, jedoch war die Oberfläche nicht so glatt wie bei einer Ablation mit dem Excimerlaser. Es zeigten sich ringförmige Oberflächeninhomogenitäten. Das Epithel schloß sich komplett nach einigen Tagen. Die histologische Aufarbeitung der Hornhaut zeigte vergrößerte epitheliale Zellen mit hypochromatischen Kernen und geringen thermischen Schaden im angrenzenden Stroma. Die korneale Topographie ergab eine durchschnittliche refraktive Änderung von 0,34 Dioptrien pro Puls.

Schlußfolgerung:

Heilungsverhalten und Ablationsverhalten des Erbium-YAG- Lasers sind in den vorliegenden ausgewählten Fällen ähneln der Photoablation mit dem Excimerlaser, jedoch gibt es noch ungeklärte Ablatioinhomogenitäten, deren optische Auswirkung bisher unklar ist.


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