Laser-Phakoemulsifikation mit dem ER:YAG-Laser

W. Wetzel, R. Brinkmann, N. Koop, F. Schröer, R. Birngruber

Gem.-Praxis Augenärzte, Bismarckstr. 4, 69469 Weinheim
Univ.-Augenklinik Kiel, Hegewischstr. 2, 24105 Kiel
Med. Laserzentrum Lübeck, Peter-Monnik-Weg 4, 23562 Lübeck


Hintergrund:

Der Erbium:YAG-Laser (2940nm) ist eine bevorzugte Energiequelle für eine möglichst schonende Gewebsabtragung (thermische Photoablation). In dieser Studie wurden die Bedingungen näher untersucht, unter denen ein Einsatz des Er:YAG-Lasers auch für die Phakoemulsifikation möglich ist.

Methodik:

Die Untersuchungen wurden an humanen Linsenkernen verschiedener Trübungs- und Konsistenzgrade durchgefuhrt. Es wurde ein Er:YAG-Laser-Labormodell (200µs Pulslange) verwendet, dessen Strahlung über eine kurze Quarzfaser (400 µm Durchmesser) auf den jeweiligen innerhalb einer flüssigkeitsgefüllten Kammer elastisch plazierten Linsenkern gerichtet wurde. Weiterhin wurde die Ablationsdynamik einzelner Pulse mit Hochgeschwindigkeits-Aufnahmen dokumentiert.

Ergebnisse:

Die ermittelten Abtragsraten zeigten eine weitgehend lineare Abhängigkeit von der Pulsenergie. Durch Erhöhung der Repetitionsrate von 5Hz auf 10Hz konnte die Abtragsrate bei niedriger Pulsenergie deutlich gesteigert werden. Die Abtragung der Fragmente erfolgt im wesentlichen durch Kavitations-Effekte, deren Reichweite deutlich über der rein thermischen Eindringtiefe liegt.

Schlußfolgerung:

Eine klinische Anwendung des Verfahrens erscheint möglich. Durch die Konstruktion geeigneter Applikationssysteme könnten sich Vorteile gegenüber der herkömmlichen Ultraschall-Phakoemulsifikation ergeben.


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