Refraktionsergebnisse nach Triple-Prozedur bei Fuchs´scher Hornhautendothel-Dystrophie

U. Schönherr [1], A. Händel [1], P. Martus [2], G.O.H. Naumann [1]
1 Augenklinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg, Schwabachanlage 6, D-91054 Erlangen 2 Institut für Medizinische Statistik und Dokumentation der Universität Erlangen-Nürnberg, Schwabachanlage 6, D-91054 Erlangen


Hintergrund:

Die postoperative Refraktion nach Triple-Prozedur wird wesentlich durch die Brechkraft des Transplantats bestimmt. Ziel dieser Studie war es, die postoperative Refraktion und deren Änderung im Verlauf bei einer homogenen Patientengruppe mit Fuchs´scher Hornhautdystrophie festzustellen und mit der präoperativen Prognose zu vergleichen.

Methode:

Zwischen 1980 und 1991 wurde bei 94 Augen von 78 Patienten mit Fuchs´scher Hornhautdystrophie eine simultane Keratoplastik mit Katarakt-Extraktion und Hinterkammerlinsen-Implantation (Triple-Prozedur) durchgeführt. Die Hornhauttrepanation erfolgte mechanisch und es wurde ein einfacher fortlaufender Faden gelegt, der durchschnittlich nach 21,6 Monaten entfernt wurde. Die Transplantatgröße variierte zwischen 6,7 und 8,0 mm (Median 7,7) und war durchschnittlich 0,29 mm überdimensioniert. Die mit der Standardmethode für Hinterkammerlinsen-Implantation biometrisch bestimmte Zielrefraktion lag bei -2,3 dpt.

Ergebnisse:

Die postoperativ erreichte subjektive Refraktion zeigt eine deutliche Myopisierung im Zeitraum der Fadenentfernung und lag nach 1 Jahr bei + 0,1 ± 4,7, nach 2 Jahren bei -1,1 ± 4,5, nach 3 Jahren bei -2,5 ± 5,3 und nach 5 Jahren bei -3,9 ± 7,0 dpt. Die objektive Hornhautbrechkraft zeigt einen analogen postoperativen Verlauf mit 41,4 ± 3,8 nach 1 Jahr, 42,2 ± 3,8 nach 2 Jahren, 43,7 ± 2,3 nach 4 Jahren und 44,2 ± 3,0 dpt nach 5 Jahren. Nach der Fadenentfernung entsprach die erreichte Refraktion bei 72% der Augen der präoperativen Prognose mit einer Fehlerbreite von ± 2 dpt. Bei größerem Transplantatdurchmesser und bei höherer Überdimensionierung des Transplantats lag die postoperative Refraktion mehr im myopen Bereich.

Schlußfolgerung:

Die Refraktion nach Triple-Prozedur ist abhängig von den Transplantatmaßen und unterliegt im längeren Verlauf einer Myopisierung bedingt durch die Hornhautfadenentfernung. Präoperative Refraktionsprognosen müssen die Transplantatmaße und die Myopisierung durch die Fadenentfernung nach 1 - 3 Jahren berücksichtigen.


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