Klinische Erfahrungen mit dem Handrefraktometer - Objektive Refraktionsbestimmung bei pseudophaken Patienten

F. Weinand, B. Dick, D. Eisenmann, K. W. Jacobi
Universitäts-Augenklinik Gießen, Friedrichstr. 18, D-35385 Gießen


Problemstellung:

Die Entwicklung eines tragbaren Handrefraktometers ermöglicht die objektive Refraktionsbestimmung u.a. bei immobilen Patienten oder bei konsiliarischer Tätigkeit. Aufgrund der andersartigen Absorptions- und Reflexionseigenschaften nach Intraokularlinsenimplantation sind diese Augen für automatische Refraktometer schwierig zu messen. Ziel der vorliegenden Untersuchung war der Vergleich der Meßergebnisse des tragbaren Handrefraktometers mit denen eines herkömmlichen Autorefraktometers.

Patienten und Methoden:

Ein Untersucher führte am zweiten Tag nach der Kataraktoperation eine automatische Refraktionsbestimmung unmittelbar hintereinander mit dem Handrefraktometer (Retinomax, Fa. Nikon) und Autorefraktometer (Fa. Topcon) durch. Als Beurteilungskriterien beim Vergleich der Meßergebnisse wurden u.a. der Fehler des sphärischen Äquivalents (DSÄ), Fehler der Zylinderstärke (DC), Achsenfehler (DA), Fehler der zylindrischen Korrektion(DCK) und der Fehler der Gesamtrefraktion (DR) herangezogen.

Ergebnisse:

Bei 91 Augen von 63 Patienten (72,6 ± 9,7 J.) betrug der Mittelwert (in dpt) von DSÄ 0,46 ± 0,79 SD, von DC 0,22 ± 0,94, von DA 0,1 ± 3,64, von DCK 2,46 ± 2,6 und von DR 2,64 ± 2,58. Bei 57,1% aller Augen lag der Fehler des sphärischen Äquivalents unter 0,5 dpt, bei 75,8% unter 0,75 dpt.

Schlußfolgerungen:

Die durch das tragbare Handrefraktometer erhaltenen Meßwerte und Standardabweichungen sind mit denen des automatischen Refraktometers vergleichbar. Bei pseudophaken Augen bietet auch das Handrefraktometer einen guten Ausgangspunkt für den anschließenden subjektiven Feinabgleich.


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