Klinische Individualisierung von IOL-Konstanten

W. Haigis [1], Z. Duzanec [1], A. Fischer [1], J. Kammann [2]
1 Universitäts-Augenklinik, Josef-Schneider-Str. 11, D-97080 Würzburg
2 St. Johannes-Hospital, Johannes-Str. 9-11, D-44137 Dortmund


Moderne Intraokularlinsen (IOL) werden aus verschiedenen Materialien in den unterschiedlichsten Formen hergestellt. Dennoch wird eine individuelle Linse lediglich durch eine einzige Zahl, z.B. die A- oder ACD-Konstante, charakterisiert. Diese Herstellerangaben sind Mittelwerte, die ausdrücklich individualisiert werden müssen. Die notwendige Anpassung hängt u.a. von der Achsenlänge und von der Form der Optik ab. Zur Abschätzung der klinischen Relevanz solcher Korrekturen wurden retrospektiv biometrische, keratometrische und Refraktionsdaten von mehr als 500 Augen analysiert, die mit 9 verschiedenen IOL-Typen unterschiedlicher Geometrie versorgt worden waren. Die IOL-Konstanten wurden für die SRK II-, die SRK/T- und die Dünne-Linsen-Formel optimiert, wodurch sich deren Vorhersagegenauigkeiten deutlich erhöhten. Sehr gute Ergebnisse ergaben sich bei Optimierung in drei verschiedenen Achsenlängenbereichen. Die besten Resultate erhielten wir bei Verwendung von 3 Konstanten, die sich aus der regressiven Vorhersage der postoperativen (optischen)Vorderkammertiefe ergeben.


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