Intraoperative Refraktometrie VS Ultraschallbiometrie - vergleichende Untersuchungen zur Kunstlinsenberechnung

A. Heine [1], W. Haigis [2], R. Guthoff [1]
1 Universitäts-Augenklinik, Doberaner Str. 140, D-18055 Rostock 2 Universitäts-Augenklinik, Würzburg


Problemstellung:

Die Ultraschall-Biometrie zur Erfassung der Achslänge unterliegt untersucherabhängigen Schwankungen und ist somit neben der nicht sicher voraussagbaren postoperativen Vorderkammertiefe Hauptursache für Abweichungen von der angestrebten Refraktion. Zahlreiche theoretische und empirische Formeln zur Berechnung der Refraktion der zu implantierenden IOL, welche sich auf sonografische Untersuchungen stützen, können diese methodischen Fehler nicht eliminieren. Wir haben erste Untersuchungen mit einer optischen Methode durchgeführt, die nach Bestimmung der Refraktion eine Berechnung der Achslänge ermöglicht. Ziel unserer Untersuchungen ist eine Minimierung der postoperativen Abweichung von der Zielrefraktion.

Methode:

Bei insgesamt 70 Patienten wurde die zu implantierende IOL nach sonografischer Achsenlängenbestimmung und Keratometrie nach der Formel nach HAIGIS bestimmt. Gleichzeitig wurde intraoperativ die Refraktion des aphaken, mit viscoelastischer Substanz stabilisierten Auges mit dem NIKON-Refraktometer ermittelt und anschließend die Brechkraft der IOL errechnet. Die Abwicklung von der angestrebten Zielrefraktion beider Methoden wurden miteinander verglichen.

Ergebnisse:

Die Berechnung der Brechkraft der IOL unter Verwendung des Meßwertes für aphake Refraktion lieferte präzise Informationen zur Zielrefraktion, in einigen Fällen zuverlässiger als die mit Hilfe der Ultraschallbiometrie gewonnenen Daten.

Diskussion:

Mit der „optischen" Methode zur Bestimmung der Brechkraft der IOL ist eine praktikable Alternative zur Ultraschall-Biometrie gegeben, die in der Lage ist, die Abweichung von der Zielrefraktion zu minimieren.


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