Zur transskleralen Fixation von Hinterkammerlinsen Ergebnisse einer 1-Jahresstudie an 624 Augen

D. Uthoff e
Augenklinik Kiel-Bellevue, Lindenallee 21, D-24105 Kiel


Die transsklerale Fixation von Hinterkammerlinsen wird in unserem Hause seit 1988 durch geführt. Hierbei konnten 624 Augen in einer Einjahresstudie erfaßt werden. Da größere Statistiken dieser Operationstechnik bislang in der Literatur nicht publiziert wurden, erschien es angebracht, die Vor- und Nachteile anhand eines umfangreicheren Krankengutes darzustellen.
Patienten:
624 Patienten wurden mit sklerafixierten Hinterkammerlinsen bei Fehlen von Kapselsackstrukturen versorgt. Die häufigste Ursache für die Aphakie war ein Zustand nach Katarakt-Operation, die zum Teil 20 - 30 Jahre zurücklagen. Weitere
Ursachen:

Trauma, intraoperative Komplikation, postoperative Komplikationen wie subluxierte IOL, Entzündung und Infektion.

Ergebnisse:

Es wurde eine Auflistung in a) „technisch" und b) „biologisch" induzierter Komplikationen vorgenommen. Es ließen sich folgende prozentuale Häufigkeiten ermitteln: „Technisch induziert": a) Dislokation in 2% der Fälle, b) Astigmatismus über 2 dptr. in 9,2% der Fälle, c) inkorrekte Linsenstärke 6,6% der Fälle, d) Inkarzeration von Glaskörper e) Irisverletzung 1,2% der Fälle, f) Erosion der Knoten 1,8% der Fälle, g) Glaskörperblutung 1,7% der Fälle. „Biologisch induziert": Endophthalmitis 1,1% der Fälle, b) Netzhautablösung 1,4% der Fälle c) Zystoides Makulaödem, klinisch relevant 5,7% der Fälle, d) Sekundärglaukom, e) Chronische Episkleritis 0,3% der Fälle.

Schlußfolgerung:
Die Ergebnisse zeigen, daß die Technik der Sklerafixation von Hinterkammerlinsen eine Lernkurve besitzt, die von der Anzahl der Eingriffe und von der Zeitdauer der Erfahrung abhängig ist. Die Gründe hierfür liegen darin, daß die anatomische Ausgangssituation sehr häufig variiert. Es bleibt festzuhalten, daß bei entsprechender Erfahrung und einer geeigneten OP-Technik die transsklerale Fixation von Hinterkammerlinsen in den Sulkus ciliaris, insbesondere bei jungen Patienten, der Implantation von Vorderkammerlinsen vorzuziehen ist . Wenn der beste Fixationsort einer IOL (Kapselsack) nicht zur Verfügung steht, sollte der zweitbeste, nämlich der Sulcus ciliaris, gewählt werden.


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