Transsklerale Fixation von Intraokularlinsen mit artifizieller Irisblende als Bestandteil rekonstruktiver operativer Maßnahmen nach schweren Bulbusverletzungen

H. Hermeking, E. Gerke
Augenklinik, Kliniken der Stadt Wuppertal, Heusnerstraße 40, D-42283 Wuppertal


Hintergrund:

Schwere Endophthalmitiden oder Verletzungen können im Vorder- wie auch im Hinterabschnitt zu multiplen pathologischen Veränderungen führen, die u.a. eine postentzündliche bzw. traumatische Aniridie oder aber ein ausgedehntes Iriskolobom beinhalten können. Bei 4 Patienten mit dieser Ausgangssituation wurde neben weiteren operativen Maßnahmen eine sklerafixierte Linse mit artifizieller Irisblende im Rahmen der Vorderabschnittsrekonstruktion eingenäht mit der Zielsetzung, eine funktionelle und auch kosmetisch zufriedenstellende Situation zu erlangen. In allen 4 Fällen waren der Sklerafixation der HKL mit Irisblende Eingriffe vorangegangen, die die jeweilige Befundsituation am Bulbus regulierten. Bei stabilisierten Bulbusverhältnissen wurde dann eine im Design speziell konzeptionierte und biometrisch wie kosmetisch an den betreffenden Patienten angepaßte Linse mit Kunstiris implantiert. Die begleitenden operativen Maßnahmen entsprachen den unterschiedlichen Ausgangsbefunden gemäß der Natur der Verletzungen.

Ergebnisse:

In allen 4 Fällen ließ sich die Linse mit Kunstiris problemlos einnähen. In 3 Fällen war die optische Zone der Linse zentriert, in 1 Fall bestand eine leichte Dezentrierung nach oben. Hier war bei einer temporär begrenzten postoperativen Chorioidalamotio eine passagere Verkippung zu beobachten. Das funktionelle Ergebnis korrelierte in allen Fällen mit dem anatomischen Befund. Das beste Ergebnis war ein Visus von cc 0,8, das schlechteste Ergebnis betrug cc 0,1 (IDE; Visus)-

Schlußfolgerung:

Die HKL mit artifizieller Iris erwies sich bei allen 4 Patienten als wichtiger Bestandteil rekonstruktiver Maßnahmen sowohl in funktioneller als auch in kosmetischer Hinsicht.


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