Transskleral nahtfixierte HKL: Postoperative Ergebnisse in Abhängigkeit von der Indikation

A. M. Höhn, J. M.Schmidbauer, H. Höh
Augenklinik im Klinikum Neubrandenburg, Pfaffenstraße 24, D-17033 Neubrandenburg


Die transsklerale Nahtfixation (TNF) hat Vorteile im Vergleich zur VK-IOL-Implantation, birgt aber spezifische perioperative Risiken. An 57 Augen überprüften wir, ob die Ausgangssituation, die zur Indikationsstellung führte, einen Zusammenhang zu den Ergebnissen und zur Komplikationshäufigkeit erkennen läßt.

Gruppe 1: Bei 32 Augen mit vorbestehender i. c.-Aphakie war 11mal gleichzeitig eine Irisrekonstruktion notwendig. Der Visus war bei Entlassung um ein bis zwei Zeilen geringer als bei Aufnahme (Median präop. cc= 0,6, postop. = 0,4).
Komplikationen: Eine Endophthalmitis machte eine PPV notwendig, wegen einer Amotio folgten Cerclage und PPV mit Silikonöleingabe. Visus sc 1/8. Eine 1 1/2 Monate nach OP auftretende Amotio wurde mit Cerclage und Exokryokoagulation saniert. Visus cc = 0,4. Eine Patientin reaktivierte eine Iridozyklitis post-op. und bildete eine epiretinale Membran aus trotz reizfreiem Intervall 6 Jahre nach ic-Cat. Op. Visus cc 0,1.

Gruppe 2: 11 von 21 Augen mit intraoperativer Kapselruptur wiesen zum Ende des stationären Aufenthaltes nach TNF HKL einen Visusanstieg auf, einige hatten den Ausgangsvisus noch nicht erreicht (Median präop. cc = 0,20 postop. 0,16)
Komplikationen: Bei 3 Patienten, bei denen wegen eines sekund. Druckanstieges eine fistul. Op notwendig wurde, hatte sich eine Aderhautamotio noch nicht resorbiert. Eine Dezentrierung der HKL machte bei einer Patientin eine sekundäre TNF erforderlich h, wonach eine Endophthalmitis auftrat. Nach PPV und Antibiose Visus cc = Handbew.

Gruppe 3: 5 Augen mit Linsenektopie oder -luxation hatten einen Visusanstieg (präop. Median cc = 0,025, postop. cc = 0,4). Zweiteingriffe waren nicht notwendig.

Die Endophthalmitis aus Gruppe 1 wird als zufällige Häufung betrachtet, die aus Gruppe 2 ist möglicherweise durch die verlängerte Op-zeit und dem kurzen Intervall zum Cataract-eingriff erklärt. Die häufigen sekund. Druckanstiege in Gruppe 2 sind auffällig. Bei entsprechender Anamnese sollte im Einzelfall überlegt werden, die TNF gleich mit einem fistulierenden Eingriff zu kombinieren. Der unzufriedenstellende Visusanstieg in Gruppe 1 und 2 war zum Teil durch einen fibrinösen Reizzustand in der 1. post-op. Woche erklärt. Die Auswertung der funktionellen Kontrollen 3 Monate post-op. erfolgt derzeit.


-----------------------------