Kapselfärbung zur Vermeidung von Kapselkomplikationen bei der Phakoemulsifikation

I. von der Lippe, H. F. Krey
Zentralklinikum Augsburg, Augenklinik, Stenglinstr, 2, D-86156 Augsburg


Hintergrund:

Für eine komplikationsfreie Kapsulorrhexis muß die vordere Linsenkapsel für den Operateur gut sichtbar sein. Dies ist bei maturen und intumescenten Katarakten häufig nicht der Fall, was die Operation erschwert und ihre Sicherheit herabsetzt.

Methodik:

Zur selektiven Anfärbung der Kapsel verwenden wir Methylenblau und vermischen es mit Methylcellulose. Diese Mischung wird in die mit Luft gefüllte Vorderkammer eingebracht und auf der vorderen Linsenkapsel verteilt. Anschließend wird weiteres, ungefärbtes Viscoelastikum überschichtet und die Luft verdrängt. Der Farbstoff kommt so nicht mit dem cornealen Endothel in Berührung.

Ergebnis:

Mit dem Verfahren konnten wir bisher in 10 Fällen bei fehlendem Fundusrotreflex eine kreisrunde Kapsulorrhexis komplikationsfrei durchführen. Endotheltoxische Effekte wurden nicht beobachtet. Während des Saugspül-Vorganges wird die Farbe mikroskopisch restlos ausgewaschen.

Schlußfolgerung:

Die Kapsulorrhexis wird bei maturen bzw. intumescenten Katarakten durch die blau gefärbte Kapsel wesentlich erleichtert und die Operation somit sicherer gemacht. Klinisch waren keine störenden Nebenwirkungen zu beobachten (Kurzvideo).


-----------------------------