Ist die Reduktion des Optikusdurchmessers bei der Acrysof IOL um 0,5 mm von klinischer Bedeutung?

U. M. Klemen
Krankenhaus St. Pölten, St. Pölten


Studien haben ergeben, daß die Inzisionsweite durch Reduktion des Optikdurchmessers von 6,0 auf 5,5 mm um 0,41 mm im Durchschnitt verkürzt werden kann. Es erscheint deshalb von Interesse, ob sich postoperativ für den Patienten irgendwelche Nachteile der kleineren Intraokularlinse feststellen lassen können. In 64 Patienten wurde deshalb jeweils in ein Auge eine ACRYSOF MA60 (Durchmesser der Optik 6,0 mm) implantiert, während das Partnerauge eine MA30 (Optikdurchmesser 5,5 mm) erhielt. Bedingt durch die geringere Inzisionsweite (3,0 mm im Durchschnitt) traten nach Implantation der MA30 IOL eine frühere Stabilisation der Refraktion und ein geringerer postoperativer induzierter Hornhautastigmatismus auf, der postoperative Verlauf zeigte keine signifikanten Unterschiede bezüglich Dezentrierung, Kapselsackverhalten und störender optischer Phänomene wie Blendung und Halos. Der Nachteil der Acryllinse gegenüber der Silikonlinse, die Inzisionslänge, kann durch diesen Linsentyp neutralisiert werden.