Vergleichende Untersuchungen zur Nachstarausprägung und Vorderkapseltrübung bei Faltlinsen und PMMA-Linsen

M. R. Tetz, G. U. Auffarth, C. Wersching, Ch. Nimsgern, H. E. Völcker
Universitätsaugenklink Heidelberg, INF 400, 69120 Heidelberg


Hintergrund: Die Nachstarhäufigkeit und -ausprägung werden von einer Vielzahl von Faktoren, beeinflußt. Die vorgestellte Studie untersucht, welchen Einfluß das Linsenmaterial sowohl auf die Vorderkapsel- als auf die Hinterkapseltrübung hat. Patienten und

Methoden: Es wurden drei strukturgleiche Gruppen bestehend aus Patienten mit einer Hydroview®-Faltlinse (Np24), einer Acrysof®- Faltlinse (Np20) und einstückigen PMMA-Linsen (Np23) ein Jahr postoperativ nachuntersucht. Verglichen wurden zum einen die Vorderkapseltrübung (graduiert auf einer Skala von 0 bis drei anhand von Vorderabschnittsphotos). Zum anderen wurde die Nachstarausprägung der Hinterkapsel mittels des EPCO (pEvaluation of Posterior Capsule Opacification)-Computeranalyse Systems ausgewertet. Hierbei wird die Dichte der Nachstartrübung (graduiert von 0-4) mit der Fläche hinter der Linse multipliziert1.

Ergebnisse: Die Werte für die Vorderkapseltrübung unterschieden sich signifikant zwischen den drei Linsengruppen (p<0,001). Die höchste Ziffer erhielten im Durchschnitt die PMMA- Linsen (1,61B0,76) gefolgt von der Hydroview®-(1,36B0,82) und der Acrysof®-Faltlinse (0,94B0,71). Bei der Nachstarbewertung zeigten die Acrysof®-Linsen im Durchschnitt nach einem Jahr die niedrigsten Werte: Acrysof® 0,2B0,22; PMMA: 0,56B0,4; Hydroview®: 0,65B0,4 (p<0,0001).

Schlußfolgerungen: Die Studie zeigte ein Jahr postoperativ für die Acrysof®-Faltlinsen signifikant geringere Werte für Vorder- und Hinterkapseltrübung im Vergleich zu PMMA- und Hydroview®-Linsen. Zwischen den PMMA- und den Hydroview®-Linsen ließ sich basierend auf den 1-Jahresergebnissen kein statistisch signifikanter Unterschied ermitteln. 1Tetz MR, Sperker M, Blum M, Auffarth GU, Völcker HE. Klinische Nachstarbewertung in pseudophaken Augen: Methodik und Reproduzierbarkeit. Der Ophthalmologe 1996; 93:33-37