Kapselknickringimplantation zur Nachstarverhütung - Prinzip, Technik, Studiendesign und Ergebnisse

R. Menapace, O. Findl, G. Rainer, M. Georgopoulos, C. Vass1, O. Nishi2
1 Univ.-Klinik für Augenheilkunde, Währinger Gürtel 18-20, A-1090 Wien
2 Nishi Eye Hopital, 14-16 Nakamichi 4-Chrome, Higtashinari-ku, Osaka 537


Die klinische Beobachtung, daß die zentripetale Epithelzellmigration durch scharfe Knickung der Kapsel gehemmt wird, wurde von Nishi im Zellkultur- und Tierversuch erhärtet. Der von Nishi entwickelte scharfkantige Kapselspannring ("Kapselknickring" (KKR)) wurde den Dimensionen des menschlichen Kapselsackes angepaßt (Typ 1E, Fa. Morcher) und in einer prospektiven randomisierten 2-Zentrenstudie im intraindividuellen Seitenvergleich klinisch getestet.

Methodik: Zur beidseitigen Kataraktoperation anstehende Patienten wurden an einem Auge mit, am anderen ohne KKR operiert und mit einer Hydroview- Hydrogellinse (Fa. Storz) versorgt. Der Operateur erfuhr erst unmittelbar vor der Implantation, ob ein Ring implantiert würde oder nicht. Nachuntersucht wurde am ersten Tag sowie ca. 1 Woche sowie 6 Monate postoperativ nach einem standardisierten Schema. Es wird über die ersten 50 konsekutiven Patienten berichtet.

Ergebnisse: Die KKR-Implantation erfolgte in allen Fällen komplikationslos. Postoperativ trat mit KKR eine Hypotonie, in einem weiteren eine subakute Korynebakterieninfektion auf. Beides konnte unter Belassung des KKR konservativ beherrscht werden. Bei der 6- Monatskontrolle war der nachstarhemmende Effekt des KKR eindeutig nachweisbar.

Schlußfolgerung: Implantierbarkeit und Effektivität des KKR in bezug auf Nachstarverhütung sind als positiv zu beurteilen. Dies gilt auch für die Verträglichkeit, da von den in zwei Fällen beobachteten Komplikationen nur die postoperative Hypotonie wahrscheinlich dem Implantat zuzuschreiben und dem Wesen nach transient und ohne nachhaltige Folgen war.