Patentnr. 19538951: Vorrichtung zum Spreizen einer Iris

D. H. Holzwig
Marien-Hospital Düsseldorf, Rochusstr. 2, D-40467 Düsseldorf


Problemstellung: Ein neuer Irisretraktor sollte helfen, das Problem der engen Pupille zu bewältigen. Die Pupille sollte intraoperativ erweitert werden, geschützt sein und eine ungewollte Miosis wirksam verhindert werden.

Methodik: Es wurde ein Irisretraktor aus hochmolekularem PMMA entwickelt. Der V-förmige Retraktor hat eine Größe von 6,9!7,1 mm mit 2 Positionslöchern und einem Durchmesser von jeweils 0,5 mm. Zur bequemen Implantation läßt sich der Retraktor auf 3 mm zusammendrücken. Er wurde bei Patienten während der Cataractoperation implantiert, die eine enge Pupille hatten, und bei Patienten mit Irisrandsaumatrophie zur Schonung des Gewebes.

Ergebnisse: Der Irisretraktor nach Holzwig ermöglichte eine einfache, kontrollierte Spreizung des Irissphincters während der Operation. Er ließ sich schnell und technisch einfach über den Tunnelschnitt einführen und wieder entfernen. Mit Hilfe einer neu entwickelten Implantationspinzette konnte der Irisretraktor vor der Anwendung komprimiert werden und im Auge in der Pupillarebene kontrolliert geöffnet werden. Positionslöcher erleichterten die Handhabung. Eine seitliche Nut des Irisretraktors schützte den Irissaum während der gesamten Operation. Die Implantationszeit lag unter einer Minute. Auch die Entfernung nach erfolgter Operation erfolgte sekundenschnell. Es wurden bisher 30 Irisretraktoren implantiert. In drei Fällen zeigten sich Pigmentausschwemmungen an der Stelle der Iris, die der Spitze des Retraktors am nächsten war. In 2 Fällen war der Explantationsvorgang aufgrund einer engen Tunnelleftze schwierig. Bei der Serie der ersten 10 Retraktoren war die Flexibilität nicht ausreichend und beim Falten brachen zwei Retraktoren. Die Implantationspinzette wurde dreimal im Design geändert. Während der Operation waren die Pupillen aller Patienten auf 7 mm geöffnet worden, so daß die intraoperativen Bedingungen erheblich verbessert wurden.

Schlußfolgerung: Der Irisretraktor nach Holzwig in Kombination mit der neuentwickelten Implantationspinzette ermöglicht eine schnelle und einfache Handhabung, um das Problem der engen Pupille zu lösen.