Erste Erfahrungen bei der Myopiekorrektur mit dem intracornealen Ring

H. Höh, K. Rehfeldt, G. Reiß
Augenklinik im Klinikum Neubrandenburg, Neubrandenburg


Problemstellung: Die Implantation des intracornealen Rings (ICR) bietet die Möglichkeit, reversibel refraktivchirurgisch Myopie zu korrigieren. Wir berichten über unsere ersten Ergebnisse.

Patienten und Methode: Im Zeitraum von April bis Oktober 1997 implantierten wir an 20 Augen von 17 Patienten einen ICR zur Korrektur der Myopie. Die Ausgangsrefraktion (sphärisches Äquivalent) betrug P1,0 bis P5,0 dpt. (Astigmatismus <1,0 dpt.). Das Durchschnittsalter der Patienten war 33,5 Jahre. Es handelte sich um 3 Männer und 14 Frauen. Die Implantation des ICR erfolgte bei allen Patienten in Parabulbäranästhesie.

Ergebnisse: Der mittlere Nachbeobachtungszeitraum beträgt 2,2 Monate. 95% der Augen zeigen eine maximale Abweichung von der Zielrefraktion von B1,0 dpt., 100% von B2,0 dpt. Der postoperative Visus war bei einem von 20 Augen (5%) <0,5, bei 19 von 20 Augen (95%) 60,5, bei 16 von 20 Patienten (80%) 60,8 und bei 11 von 20 Augen (55%) 61,0. An 2 Augen erfolgte ein Ringaustausch mit Implantation eines dickeren Rings, da mit dem ersten Ring nicht die gewünschte Refraktion erreicht wurde. An 1 Auge erfolgte eine ICR-Reposition zur Optimierung der Lokalisation des Ringes. An 2 Augen erfolgte eine Ringexplantation. Grund dafür waren 1mal Doppelbilder und 1mal verzerrtes Sehen. Nach Explantation der Ringe wurde wieder die Ausgangsrefraktion gemessen.

Schlußfolgerung: Die vorsichtige Bewertung unserer kleinen Operationsserie zeigt die ICR- Implantation als eine refraktivchirurgische Operationsmethode zur Myopiekorrektur, deren Vorteile in Reversibilität sowie geringer Komplikationsrate liegen. Ringaustausch bzw. Ringexplantation bei ausbleibendem Erfolg sind ohne größeren operativen Aufwand jederzeit möglich. Anfängliche subjektive Beschwerden wie schwankender Visus oder Photophobie klingen in den meisten Fällen nach einigen Wochen ab. Die hohe Zufriedenheit der Patienten spiegelt sich in dem Entschluß der meisten Patienten (13 von 17, 76,4%) wider, die Implantation eines ICR auch auf dem kontralateralen Auge vornehmen zu lassen. Größere Fallzahlen stehen im Rahmen der MECCA-Studie alsbald zur Verfügung.