Häufigkeit einer Pseudophakieablatio bei Myopia magna

S. Motsch, C.-D. Quentin
Univ.-Augenklinik, Robert-Koch-Str. 40, D- 37075 Göttingen


Fragestellung: Kann man eine Clear-Lens-Extraction bei einer Myopia magna ohne erhöhtes Risiko einer Pseudophakieablatio durchführen? Wie hoch ist das Pseudophakieablatiorisiko im Patientenklientel bei Augen mit Myopia magna?

Durchführung: Im Rahmen einer retrospektiven Studie an der Universitätsaugenklinik Göttingen wurden 120 dort kataraktextrahierter Augen von 88 Patienten mit einer Bulbuslänge von 626 mm ausgewertet. Die Operationstechnik war bei allen Augen eine extrakapsuläre Kataraktextraktion in Form einer Phakoemulsifikation oder einer Kernexpression. Diese Operationen wurden im Zeitraum vom 11. 11. 93 bis zum 25. 10. 96 durchgeführt. Von der Studie ausgeschlossen wurden Augen mit vorausgegangener oder gleichzeitig durchgeführter Pars-Plana-Vitrektomie, Ablatio- Operation oder perforierender Keratoplastik und Augen mit einer Frühgeborenenretinopathie. Nach der Durchführung einer YAG- Kapsulotomie wurden die betreffenden Auge nicht weiter beobachtet.

Ergebnisse: Ein Auge der 120 in die Studie aufgenommener Augen erlitt eine Ablatio retinae. Bei einem anderen Auge trat postoperativ ein Makulaschichtforamen auf, so daß eine Pars-Plana-Vitrektomie durchgeführt wurde. 15 Augen wurden nach Durchführung einer YAG-Kapsulotomie nicht auf die Fragestellung einer Pseudophakieablatio weiterbeobachtet.