Die hochauflösende Echographie als Routinediagnostik vor sekundärer Linsenimplantation

K. Hille, S. Spang, K. W. Ruprecht
Augenklinik mit Poliklinik der Universität des Saarlandes, 66421 Homburg/Saar


Bei der sekundären Implantation von Linsen in ein aphakes Auge sollte als Implantationsort die Hinterkammer gewählt werden. Bei erhaltener Kapsel liegt die günstigste Fixation der Linse im Sulkus. Häufig ist jedoch nicht bekannt, ob die Kapselreste, die unter der Iris verborgen bleiben, zur sicheren Fixation der Linsenbügel ausreichen.

Patienten und Methode: Wir führten bei sämtlichen Augen, bei denen sekundär eine Linse implantiert werden sollte, eine Untersuchung mit einem hochauflösenden Ultraschallsystem durch. Dabei beurteilten wir das Vorhandensein eines Kapselrestes in allen Quadranten bei insgesamt 8 Schnittrichtungen. Zur Anwendung kam das 13 System-ABD (M & C) mit einer Ultraschallfrequenz von 20 MHz, einer Eindringtiefe von 6 mm und einer Auflösung von 0,08 mm. Bei einem in der Zirkumferenz zu mindestens 75% erhaltenem Kapselsack wurde eine reine Sulkusfixation durchgeführt, bei weniger aber mindestens 30% eine einseitige transsklerale Nahtfixation, bei weniger als 30% eine vollständig transskleral fixierte Hinterkammerlinse eingenäht.

Ergebnisse: Bei allen Augen konnten die Iris, der Ziliarkörper sowie die vorhandenen Kapselsackanteile dargestellt werden. Auch die Ausbildung eines Soemmeringschen Ringstars war eindeutig zu differenzieren. Die präoperativen Befunde entsprachen den intraoperativen Befunden. In allen Fällen konnte eine Hinterkammerlinse sicher implantiert werden.

Beurteilung: Die routinemäßige Untersuchung von aphaken Augen mit einem hochauflösenden Ultraschallsystem liefert wichtige Informationen für die operative Planung einer sekundären Linsenimplantation. Das verwendete System ermöglicht bei einem für die Fragestellung ausreichenden Auflösungsvermögen eine wenig belastende Untersuchung der Vorderabschnitte des Auges.