Die lamelläre Sklerektomie - erste klinische Ergebnisse

M. Schulte, H. Bleckmann
Schloßpark-Klinik, Augenabteilung, Heubnerweg 2, Berlin


Die lamelläre Sklerektomie ist eine neue Methode auf dem Gebiet der filtrierenden Glaukomoperationen. In unserer Untersuchung beschäftigten wir uns mit der Frage, ob diese Operation sicher angewandt werden kann und welche Vor- bzw. Nachteile sie gegenüber den herkömmlichen Verfahren hat.

Es erfolgte eine retrospektive Untersuchung von 20 Patienten. Der mittlere Beobachtungszeitraum betrug 15B5 Wochen. Bei allen Patienten (11 Patienten mit Glaukom-Voroperation) wurde eine lamelläre Sklerektomie vorgenommen. Unsere Technik ist eine Modifikation der von Koslov et al. entwickelten Glaukomoperation. Nach limbusnaher Bindehautpräparation wurde ein oberflächliches Skleraläppchen geschaffen mit anschließender tiefer Sklerektomie bis auf die Descemet'sche Membran unter Freilegung des Schlemm'schen Kanals. Dabei wurde die Vorderkammer nicht eröffnet. Es folgte eine Mitomycin C-Applikation vor Refixation des oberflächlichen Skleraläppchens.

Der mittlere präoperative Druck betrug 36B11 mmHg und sank zum Ende des Beobachtungszeitraums auf 15B5 mmHg. Somit betrug die mittlere Drucksenkung 21B14 mmHg (p59%). Bei 2 von 20 Patienten kam es zu skleralen Durchbrüchen (Umwandlung in eine Trabekulektomie). Bei 3 von 18 Patienten wurde eine Revision notwendig. 16 von 18 Patienten sind ohne zusätzliche antiglaukomatöse Medikamente druckreguliert.

Die nichtperforierende lamelläre Sklerektomie stellt eine sichere alternative Methode der Glaukomchirurgie dar. Sie führt zu einer effektiven postoperativen Drucksenkung mit weniger Komplikationen als die Trabekulektomie. Aufgrund der Nichteröffnung der Vorderkammer vergrößert sich das Indikationsgebiet.