Subconjunctivale Anaesthesie bei der Clear-cornea- Kataraktchirurgie

J. Weindler, N. Schäferhoff, A. Reuscher
Augenabteilung der Städt. Kliniken, 72738 Esslingen


Techniken konnte sowohl das operative Trauma als auch die Operationszeit bei der Katarakt-Chirurgie deutlich gesenkt werden. Dadurch war es auch möglich, neue lokalanaesthetische Verfahren einzusetzen, die weniger invasiv und traumatisch sind im Vergleich zur Retrobulbär- oder Peribulbäranaesthesie. Bei diesen neuen Techniken, wie Tropfanästhesie, wird aber teilweise keine vollständige Analgesie erreicht. Wir untersuchten deshalb die Effektivität einer reinen subconjunctivalen Anaesthesie.

Methodik: In die randomisierte, doppelt maskierte und prospektive Studie werden insgesamt 60 Patienten aufgenommen. In Gruppe A erhalten 30 Patienten eine parabulbäre Injektion temporal unten sowie subconjunctival bei 12 Uhr. Parabulbär werden 3 ml Xylocain 1% (Scandicain) injiziert und subconjunctival 0,5 ml Xylocain 1%. In Gruppe B werden bei 25 Patienten subconjunctival jeweils 0,5 ml Xylocain 1% bei 6 und 12 Uhr injiziert. Von der Studie ausgeschlossen wurden Patienten mit intraocularer Entzündung, praeoperativen Schmerzen und mangelnder Kooperationsfähigkeit.

Folgende Meßgrößen wurden erhoben: Verbaler Schmerzscore von 0-10, Bulbusmotilität (Graduierung 1-3) sowie die pulsoxymetrische Sauerstoffsättigung. Es erfolgt keine Oculopression. Der Operationsbeginn ist 5-7 Minuten nach Injektion.

Ergebnisse: Bei den bisherigen Ergebnissen zeigte sich, daß nach kombinierter parabulbärer und subconjunctivaler Injektion über 90% der Patienten vollständig schmerzfrei sind. Lid- und Bulbusmotilität sind mäßig eingeschränkt. Bei reiner subconjunctivaler Injektion gaben die Hälfte der Patienten geringe Schmerzen während der Operation an. Eine zusätzliche Analgesie war jedoch nicht erforderlich. Lid- und Bulbusmotilität war nicht eingeschränkt.

Schlußfolgerung: Aufgrund der bisherigen Ergebnisse scheint nach reiner subconjunctivaler Lokalanaesthesie bei einem Großteil der Patienten intraoperativ keine vollständige Schmerzfreiheit zu bestehen. Die alleinige subconjunctivale Lokalanaesthesie scheint daher bei der Kleinschnitt-Cataract-Chirurgie nur eingeschränkt geeignet zu sein.