Zum derzeitigen Stand der Katarakt- und refraktiven Chirurgie. Ergebnisse der Umfrage der DGII 1997

M. Wenzel1, C. Ohrloff2, G. Duncker3
1 Augenklinik Universitätsklinikum RWTH, Aachen
2 Augenklinik der J.-W.-Goethe-Universität, Frankfurt
3 Augenklinik der Universität, Halle/Saale


1997 führten wir wieder eine Umfrage zu Operationsgewohnheiten durch. Nach Auswertung von ca. 1/3 der zu erwartenden Antworten ergibt sich folgender Trend:
- 61% der Antworten kamen von Belegärzten, privaten Augenkliniken oder aus Praxis-OPs. Die verbliebenen 39% waren Teilnehmer aus öffentlichen Häusern. An den Institutionen wurden zwischen 250 und 8000 Operationen durchgeführt, im Median 760.
- Ambulante Operationen wurden an 89% der Institutionen durchgeführt. Im Mittel wurden 18% der Operationen ambulant durchgeführt. An 29% der Institutionen wurde überwiegend ambulant operiert.
- Die Anästhesie erfolgte zu 27% durch einen Anästhesisten und zu 73% durch einen Augenarzt. Von den 27% Leistung der Anästhesisten waren 5% Vollnarkosen und 22% Lokalanästhesien.
- Bei IC-Aphakie bevorzugten 68% der Kollegen Vorderkammerlinsen, 25% sklerafixierte Hinterkammerlinsen und die verbliebenen 7% machten keine Angaben.
- Als Spüllösung verwenden 73% BSS und 27% Ringer-Lösung.
- Kombinierte Katarakt-Glaukom-Operationen werden von 64% der Kollegen durchgeführt. Im Median waren 2% der Katarakt- Operationen kombinierte Operationen. 51% der Operateure bevorzugen die Kombination mit einer fistulierenden Operation, 13% geben der Trabekulotomie den Vorzug.
- Zu 66% werden PMMA-Linsen bevorzugt, zu 27% Silikonlinsen und zu 7% andere flexible Acryllinsen.
- 80% bevorzugen einen corneoskleralen Zugang. Die Bindehaut wird dabei zu 21% genäht, zu 43% gekautert, zu je 7% mit einer Quaddel geschlossen oder nicht geschlossen. 20% bevorzugen einen Clear Cornea-Zugang.
- Der bevorzugte Linsendurchmesser betrug zu 63% 6,0 mm. 11% bevorzugten größere Linsen und 26% kleinere Linsen.
- Zur Infektionsprophylaxe desinfizieren 97% der Kollegen das Operationsfeld mit Polyvidon-Jod. Darüberhinaus geben 64% postoperativ mehrere Tage Antibiotika, 54% Antibiotika in die Infusionslösung, 46% postoperativ Antibiotika s.c. und 43% präoperativ wiederholt lokale Antibiotika.