Keimbeladung der Bindehaut und des Kammerwasserpunktates nach "clear-cornea"-Phaco

U. Giers, B. Dufaux
Ambulantes OP-Zentrum Detmold


Fragestellung: Durch die mikrobiologische Untersuchung des Kammerwasserpunktates nach Phaco-CE sollte überprüft werden, ob am Ende von Katarakt-Operationen mit "clear-cornea"-Zugang keimfreie Verhältnisse in der Vorderkammer bestehen. Die vermeintlich erhöhte Endophthalmitisrate bei diesem Zugang war der Grund für die Untersuchung.

Material und Methoden: An 360 konsekutiven Fällen von "clear-cornea"-Phaco's wurde am Ende des Eingriffs eine Kammerwasserprobe entnommen und mikrobiologisch auf aerobe und anaerobe Keime untersucht. Vor der Operation wurden Bindehautabstriche entnommen, um die Keimbeladung der Bindehaut zu bestimmen. Eine antibiotische Vorbehandlung fand nicht statt; nach der Peribulbäranästhesie wurde der Bindehautsack mit PVP-Jodlösung gespült.

Ergebnisse: Bei einem Drittel der Patienten fanden sich präoperativ Keime im Bindehautsack, dagegen wurden im Kammerwasserpunktat nur in vier Fällen (1%) Erreger nachgewiesen. In allen Fällen handelte es sich um aerobe Keime. Anaerobier konnten in keinem Fall nachgewiesen werden. Klinisch erkennbare Veränderungen in Form von vermehrtem Vorderkammerreiz und subjektiven Beschwerden bestanden nur in einem von diesen vier Fällen und waren einer lokalen und systemischen Antibiotikabehandlung zugänglich, ohne daß es zu einer manifesten Endophthalmitis kam.

Schlußfolgerung: Eine erhöhte Gefahr der Verschleppung von Bindehautkeimen in die Vorderkammer kann nach diesen Ergebnissen nicht für die höhere Zahl von Endophthalmitiden verantwortlich gemacht werden, die einige Autoren nach "clear-cornea"-Eingriffen beobachtet haben.