Intraokuläre Linse - ein Fremdkörper im Auge. Befunde an Haptiken nach der IOL-Explantation

J. Novák, M. Izák, H. Gebhardt, M. Quadri
Univ.-Augenklinik, Hradec Kralové, Tschechische Republik
Augenabteilung, Banská Bystrica, Slowakische Republik
Augenabteilung, Jessen, BRD, Augenabteilung, Asti, Italy


Einleitung: Die Befunde der Hydrolyse der Polyamid-IOL-Haptiken sind bekannt. Wie aber verhalten sich Linsen mit Haptiken aus PMMA im agressiven Kammerwasser?

Methodik: 125 IOL nach der Explantation an 5 Arbeitsplätzen wurden mikroskopisch und die mechanische Haptik-Beständigkeit wurde in der Gruppe von 12 "one piece"-IOLs mit intakten Haptiken von verschiedenen Firmen und verschiedenen PMMA-Arten mechanisch untersucht.

Ergebnisse: In der Gruppe der Augenlinsen mit Polyamid-Haptiken (61) haben wir in 14 Fällen Zeichen der Biodegradation gefunden. In der Gruppe der "one piece"-PMMA-IOL (52) fanden wir Spalten an PMMA-Haptiken in 19 Fällen. Während der Experimente zum Abbruch der PMMA- Haptiken mit Spalten haben wir keine markante Absenkung der mechanischen Beständigkeit gefunden. Bei den Experimenten mit den intakten PMMA-Haptiken zur Untersuchung der mechanischen Gewalteinwirkung während der Explantation der IOLs wurden keine ähnliche Spalten geschaffen. Bei keinen von 2 Firmen kam es aber während der Experimente zum spontanen Abbruch der Haptiken.

Schlußfolgerung: Der Alterungsprozeß des PMMAs zeigt sich in der Bildung der Mikrorupturen in der PMMA-Struktur. Diese Spalten bilden sich vorzugsweise in den Biegungen des PMMA-Materials. Zum ähnlichen Effekt kommt es auch im Material der Haptiken nach der Implantation. Theoretisch besteht eine Gefahr nach IOL- Implantation in der möglichen Komplikation des intraokulären Abbruchs der Haptiken. Solche intraokuläre Komplikation wurde aber bisher nicht beobachtet. Im heutigen Sortiment der Augenlinsen existieren aber IOL von einer niedrigeren Qualität.