Schmerzempfindlichkeit nach intrakameraler Lidocain- Applikation versus Sponge-Anaesthesie in der Katarakt-Chirurgie - Eine prospektive randomisierte Studie

D. T. Pham, A. Weller, S. Pfeiffer, W. Cieschinger
Augen-Abt., Krankenhaus Neukölln, Rudower Str. 48, 12351 Berlin


Wir überprüfen den klinischen Stellenwert der lokalen Anaesthesie durch intrakamerale Applikation von Lidocain 1% im Vergleich zu der Sponge-Oberflächen-Anaesthesie mit Oxybupocain1.

Methode: Es handelte sich um eine prospektive Studie von 162 aufeinanderfolgenden Katarakt-Operationen. Es wurde bei allen Patienten eine Phakoemulsifikation mit 7 mm skleralem Tunnelschnitt und 6,5 mm PMMA-Linsen-Implantation durchgeführt. Randomisiert wurden entweder 0,15 ml Lidocain 1% intrakameral appliziert oder eine modifizierte Sponge-Oberflächen-Anaesthesie angewendet. Die Schmerzempfindlichkeiten wurden in 3 Qualitätsstufen klassifiziert: gering (Druckgefühl oder Brennen), mittel oder stark. Intraoperativ wurde die Schmerzempfindlichkeit zu allen Operationsschritten dokumentiert. Die Statistik erfolgte mit dem Chi2-Test.

Ergebnisse: Von 162 Patienten haben insgesamt 25 Patienten Schmerzempfindungen geäußert: 21mal gering und 4mal mittelmäßig. Die Schmerzempfindungen wurden hauptsächlich bei der Phakoemulsifikation angegeben. Während in der Sponge-Anaesthesie- Gruppe 21 Patienten Schmerzen hatten, waren es in der Lidocain- Gruppe lediglich 4 Patienten. Der Unterschied ist statistisch hochsignifikant.

Schlußfolgerung: Durch intrakamerale Applikation von 0,15 ml Lidocain kann eine höhere Zuverlässigkeit der Schmerzfreiheit während der Kataraktoperation erzielt werden. 1Klin Monatsbl Augenheilkd 1996; 209:347-353