Problem der Einführung der Phakoemulsifikation in die Entwicklungsländer

J. Novák, M. Quadri
Univ.-Augenklinik, Hradec Králové, Tschechische Republik Augenabteilung, Asti, Italy


Einleitung: Für die Phakochirurgen, die in Afrika helfen, ist es nicht immer ganz einfach, auf die älteren Methoden der Katarakt- Operationen (ECCE, u.U. sogar ICCE) zurückzuwechseln. In welchem Prozentsatz ist aber die Einführung der Phakoemulsifikation in die Entwicklungländer möglich und effektiv?

Methode: Im Laufe von zwei kurzen Aufenthalten in den Jahren 1996 und 97 in Ghana wurden theoretische Perspektiven der Phakoemulsifikation durch zwei Chirurgen mit schon relativ guten Erfahrungen (400 bzw. 1500 Phakofälle) festgestellt.

Ergebnisse: Im Verlaufe der 10 Arbeitstage wurden 87 Katarakte unter folgenden Bedingungen operiert: Notwendigkeit eines Dolmetschers während der Operation, retrobulbäre Anästhesie, Hornhautschnitt, ECCE. Vor der Operation haben wir in 18 Fällen beiderseitige schwache Lichtprojektion festgestellt. Zirkuläre Kapsulorhexis war nur bei 25% der Patienten machbar. In anderen Fällen der hypermaturen Katarakten mit Kalzifikationen des vorderen Kapselsacks wurde die "envelope" oder die "can opener" Technik durchgeführt. Bei Vorliegen harter Kerne (in 70%) mußte die Operationswunde über 6 mm erweitert werden. Insgesamt wurden bei 77 Fällen IOL implantiert. Die intrakapsuläre IOL-Implantation gelang in 22 Fällen. In den Sulkus wurde in 45 Fällen implantiert. In 10 Fällen konnte keine IOL implantiert werden. Bei 42 Kranken wurde am 5. Postoperationstag ein Visus von 5/18 und besser, bei 16 Patienten war wenigstens subjektive Verbesserung vorhanden.

Schlußfolgerung: Bei unserer Gruppe konnte die Phakoemulsifikations-Methode nur bei 30% der Patienten durchgeführt werden. Der in den Entwicklungsländern arbeitende Phako-Chirurg muß vor allem die klassische manuelle ECCE, aber auch die ICCE beherrschen.