Teilkohärenz-Laserinterferometrie: eine neue hochpräzise Biometrie-Methode zur Verbesserung der Refraktion nach Kataraktchirurgie

O. Findl1, W. Drexler2, R. Menapace1, G. Rainer1, C. Vass1, C. K. Hitzenberger2, A. F. Fercher2
1 Univ. Klinik f. Augenheilkunde, Währinger Gürtel 18-20, A-1090 Wien
2 Institut f. Medizinische Physik, Währinger Str. 13, A-1090 Wien


Teilkohärenz-Laserinterferometrie (partial coherence interferometry - PCI) ermöglicht eine nicht-invasive, hochpräzise Bestimmung intraokularer Distanzen. Die gewünschte postoperative Refraktion nach Kataraktchirurgie wird im wesentlichen durch eine genaue Biometrie des zu operierenden Auges erreicht.

Methodik: Ultraschall- und PCI-Biometrie wurde in 85 Kataraktaugen durchgeführt. Zur Berechnung der benötigten IOL-Brechkraft wurden die Ultraschalldaten in die SRK II-Formel eingesetzt. Nach Phakoemulsifikation erfolgte die Implantation einer Acrysof MA60BM durch einen temporalen Ventilschnitt in den Kapselsack. Präoperativ ermittelte PCI-Daten wurden retrospektiv in die SRK II-Formel eingesetzt. Die dadurch erreichbare postoperative Refraktion wurde mit der nach 3 Monaten tatsächlich gemessenen verglichen.

Ergebnisse: Die mittels PCI erzielte Meßpräzision war um einen Faktor 10 besser als mit Ultraschall. Dadurch konnte eine 30%ige Verbesserung der postoperativen Refraktion erreicht werden. Eine weitere Verbesserung wird mittels Anwendung dieser hochpräzisen Biometriemethode mit neuesten IOL-Berechnungsformeln erzielt und vorgestellt. Außerdem wird gezeigt, daß die Verwendung von zusätzlichen, mittels PCI ermittelten, präoperativen Biometrieparametern, die vorhergesagte postoperative Vorderkammertiefe und somit auch die erzielbare Refraktion, deutlich verbessern.

Schlußfolgerung: Durch diese neue, nicht-invasive, hochpräzise Biometriemethode wird eine deutliche Verbesserung der postoperativen Refraktion nach Kataraktchirurgie erreicht.