Die Darstellbarkeit von Intraokularlinsen mittels hochauflösendem Untraschall - eine in vivo/in vitro-Studie

Y. Pansdorf, U. Fries, C. Ohrloff
Univ.-Augenklinik, Theodor-Stern-Kai 7, H 8 b, D-60590 Frankfurt am Main


Die hochauflösende Ultraschallsonographie gilt als qualifizierte Methode zur Darstellung von Intraokularlinsen. Bei einer Untersuchungsfrequenz von 20 MHz läßt sich ein Pseudophakos auch im größten Durchmesser in einem Ultraschallscan abbilden. Es lassen sich verschiedene IOL-Materialien bei unbekannter Pseudophakie auch bei erschwertem Einblick anhand der jeweiligen Ultraschallcharakteristik bestimmen.

Material und Methode: Mit einem 20 MHz-Sektorscanner (I3) wurden jeweils 10 Patienten mit einer von drei unterschiedlichen Intraokularlinsentypen (One- piece-PMMA, Three-piece-Soft-Acryl, Three-piece-Silikon) nachuntersucht. In vitro wurden 30 verschiedene Intraokularlinsentypen der Materialien (PMMA, Soft-Acryl, Silikon, Hema) bei 35°C akustisch charakterisiert und mit den entsprechenden in vivo erhobenen Daten verglichen.

Ergebnisse: Entsprechend den materialbedingten unterschiedlichen Schallgeschwindigkeiten erscheinen die Intraokularlinsenoptiken im hochfrequenten Ultraschall charakteristisch verschieden. Sie sind wegen des typischen Erscheinungsbildes der alloplastischen Materialien in vivo eindeutig zuzuordnen. Durch die materialbedingte Braun'sche Molekularbewegungen und Schallgeschwindigkeiten erscheinen einerseits PMMA- und Soft- Acryl-Linsen dünner und andererseits Silikon- und Hemalinsen dicker.

Schlußfolgerung: Die akustische Mikroskopie bietet vor allem bei erschwertem Einblick eine diagnostische Bereicherung zur Lage- und Materialbestimmung unbekannter Intraokularlinsen. Diese weiterführende Pseudophakiediagnostik ist insbesondere zur Planung von vitreoretinalen Eingriffen mit Endotamponade von Bedeutung.