Klinische und ultraschallbiomikroskopische Befunde nach Kapselspannringimplantation

S. Behrendt, D. Kaufmann, B. Nölle, B. Wiechens
Klinik für Ophthalmologie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel


Fragestellung: Der Kapselspannring nach Witschel wird bei der Kataraktoperation zur Stabilisierung der Linsenkapsel in schwierigen Situationen eingesetzt. Zielsetzung der Untersuchung war, die dauerhafte Stabilität von Kapselsack, IOL- und Spannringposition zu überprüfen und längerfristige klinische Ergebnisse zu erhalten.

Methoden: In der Zeit seit 1995 wurden in unserer Klinik 27 Kapselspannringe implantiert. Soweit verfügbar wurden die Patienten mit den üblichen klinischen Verfahren (Visus, Spaltlampenmikroskopie, Funduskopie, Tonometrie) sowie mit einem Ultraschallbiomikroskop mit 20 MHz-Schallkopf (Innovative Imaging Inc.) nachuntersucht. Die Nachbeobachtungszeit lag bei 1-20 (Mittelwert 10) Monaten.

Ergebnisse: Ein Patient blieb aphak, bei einem weiteren mußten Kapselspannring und IOL explantiert werden, einmal bestand eine deutliche IOL-Dezentrierung mit gutem Visus (0,8). Alle übrigen Patienten wiesen eine nicht oder nur minimal dezentrierte IOL mit stabilem Sitz auf. Der Visus betrug im Median 0,8. In allen Fällen konnte die Lage des Kapselspannringes, der IOL-Haptik und ihre Beziehung zum Corpus ciliare ultraschallbiomikroskopisch bestimmt werden.

Schlußfolgerung: Durch Einsatz des Kapselspannringes kann eine langfristig stabile IOL-Situation auch bei komplizierter Ausgangslage mit partieller Zonulolyse erzielt werden. Das 20 MHz-Ultraschallbiomikroskop bietet bei der postoperativen Kontrolle wichtige Zusatzinformationen über Lagebeziehungen zwischen Spannring, IOL-Haptik und Corpus ciliare.