Ergebnisse der Astigmatismuskorrektur mit T-Inzisionen. Lindstroms versus Thorntons Technik

U. Mester, M. Rauber, E. Baykal
Augenklinik der Bundesknappschaft, An der Klinik 10, D-66280 Sulzbach/Saar


Insbesondere bei höhergradigem gemischtem Hornhautastigmatismus stellen bogenförmige tangentiale Hornhautinzisionen eine verhältnismäßig einfache, effektive und komplikationsarme Korrekturmöglichkeit dar. Hinsichtlich Durchführung und Berechnung des Eingriffs gibt es derzeit vor allem zwei Techniken, die durch Berücksichtigung mehrerer Faktoren eine Ergebnisoptimierung versprechen: Die Verfahren von Lindstrom und Thornton. Beide unterscheiden sich in einigen wesentlichen Punkten, wie dem Durchmesser der optischen Zone und der Zahl der Inzisionen.

Patienten: Bei 156 Astigmatismuskorrekturen der letzten 6 Jahre konnten wir den postoperativen Verlauf über mindestens 3 Monate dokumentieren. 103 Augen wurden mit der Thornton-Technik operiert, 53 mit der von Lindstrom. Das Krankengut umfaßt überwiegend angeborene Hornhautastigmatismen über 3 Dioptrien. Weitere Indikationen waren postoperativer Astigmatismus nach Kataraktoperation, Keratoplastik sowie nach perforierender Verletzung.

Ergebnisse: Abgesehen von einer Schnittdehiszenz traten in beiden Gruppen weder intraoperative noch postoperative Komplikationen auf. Der Heilungsverlauf sowie die Stabilisierung der Refraktionsänderung zeigten keinen Unterschied. Die vektorkorrigierte (Cravy) Reduzierung des Astigmatismus betrug mit den Verfahren von Thornton 3,56 D (B1,86), mit der Lindstrom-Technik 3,94 D (B2,29). Dieser Unterschied ist statistisch nicht signifikant. Es zeigte sich ferner kein Unterschied beider Verfahren zwischen angestrebter und erreichter Korrektur.

Schlußfolgerung: Bei gleicher Effektivität, Präzision und Sicherheit hat das Verfahren nach Lindstrom den Vorteil der größeren optischen Zone sowie der Beschränkung auf ein Inzisionspaar.