Bilaterale Implantation asymmetrischer diffraktiver Multifokallinsen

F. K. Jacobi, U. Großkopf, R. Wagner, K. W. Jacobi

Zur Wiederherstellung einer brauchbaren Sehschärfe für die Ferne und Nähe im Rahmen der Kataraktchirurgie gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: 1. Monovision, wobei der Fernpunkt eines Auges im Unendlichen und der des anderen im Leseabstand liegt und 2. Implantation multifokaler Intraokularlinsen (MIOL). Die Nachteile beider Methoden sind bekannt. MIOL können zur gerin-gen Verminderung der Kontrastempfindlichkeit und Mo-novision zu Störung der Binokularfunktion führen. Das Konzept der bilateralen Implantation asymmetrischer MIOL stellt eine Kombination beider Methoden dar mit dem Ziel eines guten Kontrast- und Dämmerungssehens in der Ferne und Nähe bei erhaltener Binokularfunktion.

Wir implantieren bilateral MIOL mit unterschiedlicher Gewichtung der Lichtmenge für den Fern- und Nahfokus. Ein Auge erhält eine ferngewichtete MIOL mit einer Lichtverteilung von 70% für die Ferne und 30% für die Nähe und das Gegenauge eine nahgewichtete MIOL mit umgekehrter Lichtverteilung. Bei der MIOL handelt es sich um eine neue diffraktive Silikonlinse mit Diskhaptik. Die MIOL-Optik hat einen Duchmesser von 5,5 (^22 Dpt.) bis 6 mm (> 22 Dpt.) und einen Gesamtduchmesser von 10 mm. Sie ist biconvex, asphärisch und verfügt über eine diffraktive Zone von 4,5 mm auf der Linsenrück-fläche. Die ersten Ergebnisse mit dieser neuen MIOL werden im folgenden Vortrag vorgestellt.

Universitäts-Augenklinik Gießen, Friedrichstr. 18, D-35385 Gießen


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