Refraktive Entwicklung nach Laser-in-situ-Keratomileusis (LASIK)

M. Amm, J. Hedderich, G. I. W. Duncker

Problemstellung Die Akzeptanz der LASIK-Methode hat rasch zugenommen angesichts der beobachteten sta-bilen Refraktionsergebnisse und einer – bei unkompliziertem Verlauf – postoperativ unveränderten kornealen Transparenz der optischen Zone. Neben der sphärischen Komponente ist die Beeinflußung des häufig gleichzeitig vorhandenen astigmatischen Fehlers wesentlich für Ab-bildungsqualität und Seheindruck des Patienten.

Methodik In einer prospektiven Studie untersuchten wir an 20 Patientenaugen nach LASIK die postoperative Refraktion unter besonderer Berücksichtigung der astig-matischen Verhältnisse. Die sphärischen Ausgangswerte reichten von P7,0 dpt. bis P31,0 dpt. (im Mittel P11,5 dpt.), die Astigmatismen von P0,5 cyl dpt. bis P3,5 cyl dpt. (im Mittel P1,2 cyl dpt.). Refraktives Ziel war in 19 Fällen die Emmetropie, in einem Fall eine Myopiereduktion. Für den chirurgischen ersten Schritt der LASIK benutzten wir ein modifiziertes, manuell betriebenes Mikro-keratom BKS 1000. Der Lasereingriff wurde mit dem Ex-cimer- Laser 193 nm MEL 60 (Aesculap Meditec) durchgeführt. Neben den Routineuntersuchungen (inkl. Nahvisus) wurden prä- und postoperativ Keratometerwerte (Zeiss-Gerät) und Hornhaut-Topographien (TMS-System) überprüft, objektive Refraktion (Topcon) und Kontrastvisus (Regan-Tafel) bestimmt. Die Nachbeobachtungszeit beträgt bisher mindestens 6 Monate, im Mittel 9 Monate.

Ergebnisse Die statistische Auswertung der sphärischen und zylindrischen Refraktionsbewegungen erfolgte über eine Vektoranalyse. Der daraus ermittelte refraktive Er-folgsindex betrug 77,2%. Während eine Myopiereduktion von durchschnittlich 8,9 dpt. (B1,4) erreicht werden konnte, ließen sich die ursprünglichen Astigmatismen aber nur um 40% vermindern. Postoperativ lagen die Zylinderwerte zwischen 0 und P3,0 dpt. (im Mittel P0,7 cyl dpt.). Dabei wurden Achsendrehungen bis zu 60° bei subjektiver Refraktionsmessung angegeben, die Topographien offenbarten häufig Irregularitäten.

Schlußfolgerung Unsere Ergebnisse lassen eine zuver-lässige und stabile Myopieminderung über den erfaßten Zeitraum erkennen. Die Astigmatismuskorrekturen dagegen waren nicht immer kalkulierbar und während der Nachbeobachtungsphase deutlichen Schwankungen unterworfen.

Klinik für Ophthalmologie der Univ.-Augenklinik, Hegewischstraße 2, D-24105 Kiel


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