IOL-Implantation bei Kindern – Visusentwicklung und Refraktionsänderung

M. Saad, U. Demeler

Seit 1990 wurde an der Augenklinik in Bremen in 53 Au-gen bei 43 Kindern ab dem 1. Lebensjahr eine Intraoku-larlinse eingesetzt. Die Implantation erfolgte primär bei der Extraktion einer juvenilen oder traumatischen Kata-rakt bzw. sekundär bei traumatischer Aphakie oder nach früher Extraktion einer kongenitalen Katarakt. Es wurde bewußt eine geringe Myopie von P0,5 Dpt. angestrebt. Postoperativ wurde mittels einer Bifokalbrille die volle Korrektur für Ferne und Nähe verordnet, sowie eine Ok-klusionsbehandlung eingeleitet und Visus- und Refrakti-onsentwicklung regelmäßig kontrolliert. Eine Refrakti-ons- und Visusänderung wurde untersucht unter Berück-sichtigung von Augenanomalien, Trauma, Alter zum Zeitpunkt des Eingriffs, Aphakiedauer und -korrektur vor IOL-Implantation, zusätzlich durchgeführte Keratoplastik sowie Änderung der Achsenlänge. Entgegen den Anga-ben anderer Autoren entwickelte sich eine weitere Myopi-sierung um 2 Dpt. nur in weniger als 10% der Augen. Ein Austausch der IOL wegen Refraktionsänderung war in keinem Fall erforderlich. Unter dieser refraktiven Korrek-tur und Nachbehandlung zeigte sich keine wesentliche Diskrepanz zwischen Fern- und Nahvisus sowie in den meisten Fällen eine Binokularität auch im Nahbereich.

Augenklinik, St.-Jürgen-Straße, D-28205 Bremen


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