Der Kapselspannring: Update der Anwendungsmöglichkeiten und Implantationstechniken

R. Menapace

Seit dem Jahre 1991 hat der Kapselspannring (KSR) ei-nen festen Platz im Armamentarium der Kataraktchirur-gie erobert. Neben der klassischen Indikation der Zonu-lardialyse sind die angeborenen und traumatischen sowie chirurgisch bedingten Zonulardehiszenzen zu nennen (Zonularrupturen während der Kataraktoperation oder Zustand nach Resektion eines Ziliarkörpertumors). Der KSP kann jedoch auch als Meßschablone im Kapselsack dienen. Bei guter Mydriase können die Enden des Ringes gonioskopisch eingesehen und der Abstand zwischen den Enden mit dem Lichtspalt exakt vermessen werden. Dar-aus ergeben sich zwei interessante Anwendungsmöglich-keiten. 1. Die Kapselsackdimensionen können mit an-deren geometrischen Parametern des Augapfels wie Bulbuslänge, Vorderkammertiefe, Linsendicke, oder Weiß-zu-Weiß-Abstand korreliert werden. Dies erlaubt eine Optimierung von Haptik- und Spannring-Geome-trie, die für ein gegebenes Auge exakt berechenbar wird. 2. Durch die Beobachtung des Ösenabstandes über die Zeit kann die Dynamik der Kapselsackschrumpfung eru-iert werden. Auch hier sind Korrelationen zu Myopie, Pseudoexfoliation, Linsenmaterial und -design, Vorhan-densein verschiedener Kapselspannringe, Rhexisgröße oder Kapselpolitur möglich. Derzeit ist ein spezieller KSR zur Nachstarverhütung in Entwicklung. Es wird über den gegenwärtigen Stand der chirurgischen Technik und der Anwendungsmöglichkeiten des KSR referiert.

Univ. Augenklinik, Währinger Gürtel 18–20, A-1090 Wien


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