Wertigkeit der Ultraschall-Biomikroskopie bei der Untersuchung der Akkommodation und Presbyopie

A. Bacskulin, K. Fischer, R. Guthoff

Die zunehmend subtileren mikrochirurgischen Operati-onstechniken haben in der letzten Dekade der Entwick-lung akkommodationsfähiger Intraokularlinsen neue Im-pulse verliehen. Dennoch verfügen wir auch heute über kein einheitliches Modell, das alle Phänomene der Ak-kommodation sowie der Presbyopie in sich vereinigt. Der Verlust der Akkommodationsfähigkeit im Alter dürfte auf sklerotischen Veränderungen der Linse, einer ver-minderten Elastizität ihrer Kapsel, involutiven Verände-rungen des Ziliarkörpers und der Zonula oder auf einer Kombination dieser Faktoren beruhen. Grundsätzlich kann die Akkommodationsreaktion durch willentliches Fokusieren von Fixationsobjekten in unter-schiedlichen Blickdistanzen oder durch Vorsatz von Kon-kavlinsen im Sinne einer Vernebelung ausgelöst werden. Alternativ können akkommodative Veränderungen der Ziliarkörperregion auch pharmakologisch induziert wer-den.

Die 50-MHz-Ultraschall-Biomikroskopie ermöglicht die Bestimmung der Vorderkammertiefe, der Weite des Kammerwinkels sowie der Konfiguration aller Anteile des Ziliarkörpers und seiner Beziehung zum Linsenäqua-tor.

Unter Akkommodationsanforderung läßt sich unabhän-gig vom Alter der Probanden eine Vorwärts- und Ein-wärtsverlagerung des anterioren Anteils des Ziliarkör-pers nachweisen sowie simultan eine Veränderung der Iriskonfiguration und der Dimension der Vorderkammer. Zusammenfassend erlaubt die Ultraschall-Biomikrosko-pie eine Darstellung der akkommodativen Veränderun-gen in vivo. Auf die Möglichkeiten der Quantifizierung dieser Veränderungen wird eingehend hingewiesen.

Augenklinik der Universität Rostock, Doberaner Str. 140, D-18055 Rostock


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